Bayern München hatte den Wechsel bereits angekündigt, nun ist er perfekt: Mittelfeldspieler Xabi Alonso spielt ab sofort für den deutschen Rekordmeister, fehlt aber noch gegen Schalke.

München. Der zweimalige Europameister und Ex-Weltmeister Xabi Alonso wechselt zum FC Bayern. Die Münchner einigten sich mit Real Madrid auf einen Wechsel des Mittelfeldspielers, der einen Vertrag über zwei Jahre erhält. Das gaben die Bayern am Freitag bekannt.

Alonso hatte am Donnerstag die medizinischen Untersuchungen beim deutschen Fußball-Rekordchampion bestanden. Er soll in erster Linie die befürchteten längeren Ausfälle von Bastian Schweinsteiger und Thiago Alcántara kompensieren. Nach seiner offiziellen Verabschiedung bei Real wurde der Neuzugang am Freitag wieder in München erwartet. Der Spanier wird bereits im Kader für das Bundesligaspiel am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) gegen Schalke 04 stehen.

„Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich in meinem Alter noch mal die Chance bekomme, für diesen großen Club zu spielen. Ich bin sehr glücklich“, sagte Alonso dem TV-Sender Sport1. „Ich habe immer viel davon gehört, dass der FC Bayern wie eine große Familie ist, dennoch wurde mit hochprofessioneller Arbeit viel erreicht. Nun kann ich ein Teil davon sein, das ist wunderbar.“

Der Baske spielte seit 2009 bei den „Königlichen“, sah durch die Verpflichtung von Weltmeister Toni Kroos aber wohl seinen Stammplatz gefährdet. Alonso erhofft sich durch seinen Wechsel zum FC Bayern noch einmal einen Schub für die letzten Jahre seiner Fußballer-Karriere. „Als Profi sucht man immer eine neue Motivation. Ich glaube, ich brauchte diesen Wechsel, um mich zusätzlich zu motivieren“, sagte der Spanier. „Als Real Madrid mit dem Champions-League-Sieg den zehnten Europacup gewann, wurde mir klar, dass ein neuer Zyklus für den Club beginnt. Ich hatte den Eindruck, dass nun auch für mich ein neuer Zyklus beginnt. Ich meine, dass jetzt der richtige Moment für einen Wechsel gekommen ist.“

Beim deutschen Rekordmeister FC Bayern stellt er sich auf ähnliche Rahmenbedingungen wie bei Real ein, vor allem was die Erwartungen anbelangt. „Der FC Bayern verfolgt die gleichen Ziele wie Real. Für mich ist der Wechsel ein neues Abenteuer“, meinte der 32-Jährige. Beim deutschen Double-Sieger um Erfolgstrainer Pep Guardiola ist er der fünfte Spanier im Kader.

Alonso, der bei Real stets als einer der taktisch versiertesten Profis galt, hat sich auch wegen Guardiola zu einem Transfer nach Bayern entschieden. „Sein Name hat einen ganz besonderen Glanz“, sagte der zweimalige Champions-League-Sieger über den neuen Coach. „Er hat fast Unmenschliches im Fußball erreicht. Es ist eine Ehre für mich, unter ihm zu trainieren. Er ist natürlich auch ein Grund für meinen Wechsel nach München. Zusammen wollen wir den absoluten Erfolg.“

Die Bayern hoffen auf eine sofortige Verstärkung. Das hatte Sportvorstand Matthias Sammer betont, der dem erfahrenen Profi noch mindestens zwei Jahre auf Top-Niveau zutraut. Alonso hatte im Frühjahr mit Real die Champions League gewonnen und dabei im Halbfinale die Bayern bezwungen.

Neben Alonso steht auch Verteidiger Mehdi Benatia, der für rund 26 Millionen Euro plus Boni verpflichtet wurde, für die Bayern auf dem Platz. „Wir haben ihn seziert, sehr viele Sequenzen angeschaut und sind überzeugt, dass er alles mitbringt und die Berechtigung hat, für Bayern München zu spielen“, sagte Sammer zu dem Millionentransfer.

Der marokkanische Nationalspieler, der sich im vergangenen Jahr beim AS Rom zu einem der begehrtesten Verteidiger in Europa entwickelt hatte, sagte: „Ich möchte die Mannschaft noch stärker machen, als sie ohnehin schon ist. Ich möchte zeigen, dass ich es kann, und dass mir das Vertrauen nicht umsonst entgegengebracht wurde. Ich weiß, dass ich Großes leisten kann.“

Im Gegensatz zu Martínez, den Benatia ersetzen soll, gilt der 27-Jährige als reiner Verteidiger. In Italien hat er in den vergangenen Jahren sowohl in Dreier- als auch Vierer-Abwehrreihen gespielt. Kurioserweise fiel Benatia 2009 beim SC Freiburg bei einem Probetraining durch.