Auch ohne seiner Weltmeister ist der FC Bayern München Sieger des Telekom Cup geworden. Den dritten Platz beim hochkarätig besetzten Vorbereitungsturnier sicherte sich Gastgeber Hamburg.

Hamburg. Fußball-Rekordmeister Bayern München und sein neues Traum-Duo „Riberowski“ haben vier Wochen vor dem Saisonstart die Muskeln spielen lassen. Dank einer Gala-Vorstellung von Neuzugang Robert Lewandowski und seinem kongenialen Partner Franck Ribéry besiegten die Münchner den VfL Wolfsburg im Finale des Telekom Cups mit 3:0 (3:0) und holten sich das erste „Titelchen“ der neuen Spielzeit. Auch ohne seine sechs deutschen Weltmeister präsentierte sich das Team von Trainer Pep Guardiola in beeindruckender Frühform.

Nach dem starken Auftritt der beiden Superstars am Vortag spielten Rückkehrer Ribéry und Doppel-Torschütze Lewandowski die Wolfsburger Hintermannschaft am Sonntag regelrecht schwindelig und sicherten damit die Titelverteidigung beim hochkarätig besetzten Vorbereitungsturnier. Lewandowski eröffnete den Torreigen nach mustergültiger Vorarbeit Ribérys bereits nach vier Minuten per Kopf. Sebastian Rode (15.) und erneut Lewandowski (20.) stellten den Sieg sicher.

„Ich fühle mich sehr gut. Es wird von Tag zu Tag besser“, sagte der polnische Starspieler, der vor der Saison ablösefrei aus Dortmund zu den Bayern gewechselt war.

Den dritten Platz hatte sich zuvor der Hamburger SV gesichert. Am Tag nach der knappen Niederlage gegen Wolfsburg (5:6 im Elfmeterschießen) bezwang der Gastgeber Borussia Mönchengladbach mit 3:1 (2:1) und feierte damit ein wichtiges Erfolgserlebnis. „Es ist superschön, mal wieder zu gewinnen. Wir sollten jetzt aber nicht euphorisch sein“, sagte HSV-Trainer Mirko Slomka nach den Treffern von Jacques Zoua (3.), Kapitän Rafael van der Vaart (21.) und Kerem Demirbay (53.). Gladbachs Raffael hatte für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (4.).

Die Bayern feierten unterdessen ihren ersten wenn auch kleinen Titel der noch jungen Saison. Trainer Guardiola freute sich diebisch über den starken Auftritt Lewandowskis. „Ein Top-Spieler. Er hat einfach alles. Gratulation an die Bayern, dass sie so einen Spieler geholt haben“, sagte der Spanier. Lewandowski hatte seine ganze Klasse bereits im Halbfinale am Samstag (5:4 im Elfmeterschießen gegen Gladbach) bewiesen, als er mit einem traumhaften Lupfer die gesamte gegnerische Abwehr düpiert hatte.

Auch Ribéry sprühte in Hamburg nur so vor Spiellaune. Nach verpasster Weltmeisterschaft und exakt 70 Tagen ohne Fußballspiel (Rückenverletzung) riss der 31-Jährige, der erst am Dienstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war, das Bayern-Spiel gleich wieder an sich und wurde vom Hamburger Publikum mit stehenden Ovationen bedacht. Auch er hatte im Halbfinale am Samstag getroffen.

„Ich fühle mich sehr gut. Der Rhythmus kommt wieder nach dieser langen Verletzung. Ich bin heiß auf die Saison“, sagte Ribéry, voller Freude über das Ende seiner zehnwöchigen Leidenszeit.

Weil neben den sechs deutschen Weltmeistern auch Arjen Robben, Dante, Xherdan Shaqiri und der verletzte Thiago (Knie) noch nicht wieder an Bord waren, nutzte Guardiola die Spiele am Wochenende, um ein wenig zu experimentieren. So durften die Youngster Gianluca Gaudino (17/Sohn von Maurizio Gaudino) und auch Lucas Scholl (18/Sohn von Mehmet Scholl) Erfahrung auf der großen Fußball-Bühne sammeln. Auch Tobias Schweinsteiger durfte ran.