Bei der Meisterfeier des Fußball-Magazins 11Freunde wurden im Curiohaus auch WM-Verpasser Reus, Augsburgs Trainer Weinzierl und Manager Reuter ausgezeichnet. „Aufsteiger des Jahres“ Calhanoglu erschien nicht.

Hamburg Der Preisträger war verhindert. Ausgerechnet in der Stadt, in der er in der vergangenen Saison seinen großen Durchbruch im Profifußball feierte, konnte Hakan Calhanoglu, 20, die prestigeträchtige Ehrung des Fußballmagazins 11Freunde als „Newcomer des Jahres“ nicht entgegennehmen. Aber so ist es eben, Trainingsverpflichtungen mit Bayer Leverkusen, da war für den Abstecher zurück nach Hamburg keine Gelegenheit. Vielleicht war ihm das auch gar nicht so unrecht. Immerhin richtete er per Liveschaltung persönliche Worte an die Gäste, er weiß eben doch, was sich gehört.

„Ich hätte Hakan gerne hier gesehen“, sagte HSV-Trainer Mirko Slomka, „ich finde, er hat den Preis verdient.“ HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer meinte: „Sein Abgang aus Hamburg war unschön, aber er ist noch jung und kann noch lernen.“

Eine 22-köpfige Jury, der unter anderem auch Uwe Seeler, Beiersdorfer und Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid angehörten, hatte die Preisträger ausgewählt. Ausgezeichnet wurden der unglückliche Beinahe-Weltmeister Marco Reus (Borussia Dortmund) als „Spieler des Jahres“, Markus Weinzierl vom FC Augsburg ist „Trainer des Jahres“. Da auch Stefan Reuter als „Manager des Jahres“ geehrt wurde, gingen gleich zwei Preise an die kecken bayerischen Schwaben. „Es war natürlich eine Enttäuschung, dass ich bei der WM nicht dabei sein konnte“, sagte Reus, „aber jetzt ist nur wichtig, dass ich wieder fit werde.“ DFB-Präsident Wolfgang Niersbach scherzte in Anspielung auf das 7:1 bei der WM gegen Brasilien: „Wer weiß, wie hoch wir mit Marco gewonnen hätten.“

Als „Typ des Jahres“ wurde der ehemalige Nationalspieler und deutsche Meister Thomas Hitzlsperger geehrt, laut offizieller Begründung für „sein imponierendes Outing“. Ein Sonderpreis für die beste Fanaktion ging an die Anhänger des FC Bayern München, die in einer aufwendigen Stadion-Choreografie an ihren jüdischen Ehrenpräsidenten Kurt Landauer erinnerten.

Rund 300 Gäste aus Sport, Medien und Wirtschaft hatte „das Magazin für Fußballkultur“ ins Curiohaus an der Rothenbaumchaussee geladen. Zum vierten Mal bereits veranstaltete die Zeitschrift aus dem Verlag Gruner + Jahr ihre „Meisterfeier“, zum zweiten Mal nach 2012 in Hamburg. Es war ein Defilee über den roten Teppich, eine Gala und eine Art Klassentreffen gleichermaßen, die von 11Freunde-Gründer und Chefredakteur Philipp Köster und WDR-Moderator Arnd Zeigler locker, flockig und immer um einen niveauvollen Scherz bemüht im Ballsaal moderiert wurde.