Liverpool feiert 3:2-Sieg gegen ManCity. Beide Teams spielten mit Trauerflor. Das Duell begann mit einer Verspätung von sieben Minuten - Symbol für den 15. April 1989, dem Tag der Katastrophe von Hillsborough.

Liverpool. Große Emotionen an der Anfield Road: Erst erinnerte der FC Liverpool an die Katastrophe von Hillsborough vor 25 Jahren, dann machte der englische Traditionsclub einen großen Schritt zur ersten Meisterschaft seit 1990. Nach dem 3:2 (2:0) im Spitzenspiel gegen Manchester City sind die Reds vier Runden vor Schluss weiter Tabellenführer - mittlerweile sieben Punkte vor den Citizens, die noch zwei Spiele in der Hinterhand haben.

Raheem Sterling (6.), Martin Skrtel (26.) und Coutinho (78.) sicherten den zehnten Reds-Sieg in Folge. Der 19. Meistertitel rückt immer näher. David Silva (57.) und Glen Johnson mit einem Eigentor (62.) hatten für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt. Liverpools Jordan Henderson sah in der Nachspielzeit (90.+3) die Rote Karte. Zudem hatten die Reds Glück, dass ein Handspiel von Skrtel im Strafraum nicht geahndet wurde (90.+5). „Es ist sehr emotional, aber wir müssen ruhig bleiben. Denn wir haben noch vier schwere Spiele vor uns“, sagte Kapitän Steven Gerrard: „Wir haben noch vier Endspiele.“

Vor dem Anpfiff hatte alles im Zeichen der Tragödie von 1989 gestanden. Die Hymne „You’ll never walk alone“ sangen die Liverpool-Fans besonders inbrünstig und hielten Transparente hoch, die an die 96 Toten erinnerten. Während der Gedenkminute verwandelte sich der „Kop“, die legendäre einstige Stehplatztribüne, in ein riesiges Bild: „96“ und „25 Years“ waren bei der Choreografie in Rot und Gelb zu lesen.

Beide Teams spielten mit Trauerflor. Wie alle anderen Partien am Wochenende begann das Spitzenspiel mit einer Verspätung von sieben Minuten - Symbol für den 15. April 1989, für das FA-Pokal-Halbfinale des FC Liverpool gegen Nottingham Forest im Hillsborough-Stadion von Sheffield Wednesday. Sechs Minuten nach Spielbeginn war die Begegnung damals abgebrochen worden, Anhänger des FC Liverpool waren am unteren Rand eines überfüllten Blocks gegen den Zaun gedrückt worden. Am Ende waren 96 Tote zu beklagen, darunter Jon-Paul Gilhooley, der zehn Jahre alte Cousin des heutigen Reds-Kapitäns Gerrard.

Coutinho ließ Liverpool doch noch jubeln

Liverpool fand schnell zurück in die Gegenwart. Sterling tanzte nach Zuspiel von Luis Suárez den Ex-Hamburger Vincent Kompany und Englands Nationaltorwart Joe Hart aus und erzielte die frühe Führung. Der City-Keeper glänzte bei einem Kopfball von Gerrard (26.), war Sekunden später aber erneut machtlos: Nach einer Ecke des Kapitäns köpfte Skrtel ein.

Nach der Pause meldeten sich die Gäste eindrucksvoll zurück: Nur fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer von Silva fälschte Glen Johnson eine Hereingabe des Spaniers ins eigene Tor ab. Coutinho ließ Liverpool doch noch jubeln.