Mehr Zuschauer bei der Sotschi-Übertragung als für DFB-Pokal. Die ARD belegt bei den Top-Quoten die ersten 13 Plätze.

Hamburg/Baden-Baden. Es sollte vermutlich nur ein Appetithappen sein während des Wartens auf das DFB-Pokalspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund (0:1). Aber am Ende stellte sich heraus: Die Eiskunstlauf-Übertragung aus Sotschi am Dienstagabend hat bei der TV-Quote sogar den Pokal-Fight überholt! In der ARD sahen 7,86 Millionen Zuschauer (24,9 Prozent Marktanteil) den Paarlauf bei Olympia. Beim Fußballspiel schauten 7,82 Millionen zu (25,3 Prozent Marktanteil).

Wegen Fußball und Olympia – die Tagesschau ist die Standardsendung unter den Top ten – belegt die ARD im Quotenrennen des Tages die ersten 13 Plätze. Das gibt es auch selten. In Hamburg war die Zuschauerverteilung ähnlich. Allerdings schafft es immer das Hamburg-Journal des NDR (19.30 Uhr) unter die meistgesehenen Sendungen. Und ein alter Tatort hat sich auf die vorderen Plätze gemogelt.

Die Sehnsucht nach Olympia-Gold wird für Aljona Savchenko und Robin Szolkowy wohl auch auf dem Eis von Sotschi unerfüllt bleiben. Trotz eines überzeugenden Kurzprogramms mit ihrem dynamischen „Rosaroten Panther“ liegen die viermaligen Paarlauf-Weltmeister nahezu aussichtslos hinter den famosen Russen Tatjana Wolossoschar und Maxim Trankow. Das Risiko der beiden Chemnitzer, das Auftakt-Programm ihres letzten Olympia-Wettkampfs kurzfristig zu ändern, wurde nur bedingt belohnt. Vor der Kür am Mittwoch beträgt der Rückstand mehr als vier Punkte.

„Noch ist nichts verloren“, meinte Szolkowy. Trainer Ingo Steuer, der schon vor der Wertung der Russen sichtlich enttäuscht durch die Katakomben des „Eisbergs“ schlich, sagte: „Wir sehen die Konkurrenz noch.“ Aber beide wissen, dass ihre Rivalen schon extrem patzen müssten, um Gold noch zu verlieren. Selbst ein Sturz der Russen, die am Dienstag einen Weltrekord von 84,17 Zählern aufstellten und stürmisch mit „Rossija, Rossija“-Rufen bejubelt wurden, dürfte nicht reichen. Dritte sind die Russen Xenia Stolbowa und Fedor Klimow.

Borussia Dortmund hat nach einem packenenden Pokalabend bei Eintracht Frankfurt seine wohl größte Titelchance dieser Saison gewahrt und ist nur noch einen Sieg vom großen Finale in Berlin entfernt. Pierre-Emerick Aubameyang köpfte den BVB mit seinem Tor in der 83. Minute ins Halbfinale des Cupwettbewerbs.

„Natürlich sind wir sehr glücklich. Das war ein schwieriges Spiel“, sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc bei Sky. Trainer Jürgen Klopp stellte in der ARD erleichtert fest: „Die Eintracht ist immer gefährlich. Wir mussten uns wehren. Wir wollen nach Berlin.“

Frankfurt musste sich trotz guter Leistung in einem ausgeglichen Spiel spät mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und verpasste somit den ersten Einzug in die Vorschlussrunde des DFB-Pokals seit 2007. „Im Pokal geht es nur ums Weiterkommen, das haben wir nicht geschafft“, sagte Eintracht-Kapitän Alexander Meier. Schon am Wochenende stehen sich beide Teams wieder in der Bundesliga gegenüber.