Michael van Gerwen hat sich den Titel bei der Darts-Weltmeisterschaft geschnappt. Im ersten Finale ohne englische Beteiligung setzte sich der 24-jährige Niederländer mit 7:4 gegen den Schotten Peter Wright durch.

London. „Mighty Mike“ hat es gepackt: Der Niederländer Michael van Gerwen hat sich zum jüngsten Weltmeister der Darts-Geschichte gekrönt. Der 24-Jährige dominierte am Mittwochabend im Londoner Alexandra Palace das Duell mit Überraschungsfinalist Peter Wright (Schottland) über weite Strecken und setzte sich 7:4 durch.

Im vergangenen Jahr hatte van Gerwen im Endspiel der Professional Darts Corporation (PDC) noch gegen Rekordweltmeister Phil Taylor (England) verloren. Der Brite Taylor war diesmal überraschend in der zweiten Runde des Turniers ausgeschieden. Das Finale war letztlich das erste ohne englische Beteiligung in der 21-jährigen PDC-WM-Geschichte.

Van Gerwen kassierte für seinen Erfolg die Rekordsumme von 250.000 Pfund (ca. 300.000 Euro), Wright darf sich mit 100.000 Pfund (ca. 120.000 Euro) trösten. Der 43 Jahre alte Paradiesvogel Wright mit dem bunten Hahnenkamm auf dem Kopf und einem aufgemalten Schlangenmuster quer über die linke Gesichtshälfte, war als Weltranglisten-16. ins Turnier gestartet.

Der im Finale favorisierte van Gerwen gewann die ersten vier Sätze und verlor dabei lediglich zwei Legs - bevor Wright ein Comeback startete. „Nach meiner 4:0-Führung wurde ich nervös, aber am Ende ist es egal, wie du ein Finale gewinnst. Hauptsache, du gewinnst es“, sagte Champion van Gerwen nach dem Match. Durch den Sieg übernimmt der Holländer von Taylor auch die Führung in der Weltrangliste.

Publikum peitschte Wright nach vorne

„Es ist so schwierig, diesen Titel zu holen, und dieses Jahr lag doch mehr Druck auf mir als letztes Jahr“, sagte van Gerwen. „Das bedeutet mir so viel. Es ist unglaublich, ein Traum wird wahr“, ergänzte der Darts-Weltmeister, ohne ein Lob für seinen Kontrahenten auszusparen: „Allen Respekt für Peter, er hat mich ganz schön unter Druck gesetzt.“

Publikumsliebling Wright, immer wieder von den Fans im ausverkauften Alexandra Palace angefeuert, konstatierte: „Ich gebe nie auf, das ist mein Spiel. Die Zuschauer standen hinter mir, aber Michael hat das einfach gut gemacht.“

Weniger gut lief es in der Endrunde für die deutschen Starter: Das Trio Max Hopp (Idstein), Andree Welge und Thomas Seyler (beide Bremen) war bei der PDC-WM bereits früh gescheitert.