Wenig glanzvoll, doch enorm wichtig: Farfan und ein Eigentor sorgten für einen 2:0-Heimsieg über die abstiegsbedrohten Freiburger.

Gelsenkirchen. Ein Eigentor und ein Elfmeter haben Schalkes Trainer Jens Keller zum Jubiläum den nächsten Pflichtsieg beschert und die Nöte des SC Freiburg vergrößert. Ein Jahr nach Kellers Amtsantritt in Gelsenkirchen belegen die ambitionierten Königsblauen durch das 2:0 (1:0) über Freiburg nun Rang sechs und damit zumindest einen Europa-League-Startplatz.

Die Badener bleiben nach der fünften Pflichtspielniederlage in Serie auf Relegationsplatz 16 der Fußball-Bundesliga. Vor einem Jahr hatten die Freiburger mit einem 3:1 bei Schalke die Trennung von Huub Stevens besiegelt. Der unter Druck stehende Nachfolger Keller durfte dank Unglücksrabe Nicolas Höfler (44. Minute) und Jefferson Farfáns (67.) Foulstrafstoß einen glanzlosen Dreier verbuchen.

60.661 Zuschauer sahen eine äußerst niveau- und ereignisarme erste Halbzeit, zu der das Eigentor am Ende passte. Höfler verlängerte einen Eckball von Farfán zum Entsetzen seiner Teamkollegen unbedrängt ins eigene Netz. Auf spielerischem Weg hatte sich bis dahin keine der beiden Mannschaften eine klare Torchance erspielen können. Die zumindest defensiv stabil agierenden Gäste brachten den Ball nicht einmal gefährlich Richtung Schalker Gehäuse.

Die Hausherren präsentierten sich ohne die verletzten beziehungsweise gesperrten Julian Draxler, Benedikt Höwedes und Atsuto Uchida eine Hälfte lang ideenlos, unpräzise und ohne Zug zum Tor. Keller hatte Ersatzkapitän Kevin-Prince Boateng erneut ins defensive Mittelfeld beordert, neu in die Startelf waren nach dem Champions-League-Weiterkommen gegen den FC Basel Adam Szalai, Tim Hoogland und Christian Fuchs gerückt. Freiburgs Coach Christian Streich hatte im Vergleich zum Europa-League-Aus gegen den FC Sevilla nur Offensivkraft Karim Guédé neu in die Anfangsformation gestellt.

Die zuletzt offensiv harmlosen Breisgauer begannen mutig, kamen aber nicht zum Abschluss und überließen Schalke immer mehr die Initiative. Mehr als Versuche von Szalai (23.) und Fuchs (30.) kamen zunächst nicht heraus. Freiburgs Torwart Oliver Baumann musste erst nach einem Freistoß von Fuchs gegen Felipe Santana eingreifen (33.). Der Innenverteidiger hatte aus Nahdistanz Richtung Tor verlängert.

Der Sportclub musste nach dem Rückstand mehr nach vorn tun. Pavel Krmas köpfte vorbei, als der Innenverteidiger nach einem Eckball vor Schalke-Torwart Ralf Fährmann am Ball war (51.). Die Partie war nun etwas lebhafter und entschied sich binnen zwei Minuten: Der Kopfball von Matthias Ginter (67.) zum möglichen Ausgleich flog knapp am Schalker Pfosten vorbei, auf der anderen Seite fiel Max Meyer nach einer Attacke an der Strafraumgrenze. Farfán verwandelte sicher, wenig später scheiterte Meyer mit einem Fallrückzieher an Torhüter Baumann. Für Freiburg konnte auch der eingewechselte Ex-Schalker Mike Hanke keine Wende mehr herbeiführen. Keller wechselte am Ende Kyriakos Papadopoulos ein. Der Grieche feierte nach mehr als einem Jahr Pause wegen Kniebeschwerden sein Comeback in der Bundesliga.

Schalke: Fährmann – Hoogland, Matip, Felipe Santana, Kolasinac – Kevin-Prince Boateng, Neustädter – Farfan (88. Kyriakos Papadopoulos), Meyer (82. Goretzka), Christian Fuchs (58. Jones) – Szalai. – Trainer: Keller

Freiburg: Baumann – Sorg, Krmas, Höhn, Christian Günter – Ginter, Höfler (62. Albutat) – Darida, Fernandes (62. Klaus) – Guede, Mehmedi (72. Hanke). – Trainer: Streich

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

Tore: 1:0 Höfler (44., Eigentor), 2:0 Farfan (67., Foulelfmeter)

Zuschauer: 60.661

Beste Spieler: Meyer, Farfan – Baumann

Gelbe Karten: – Fernandes (2), Krmas, Höfler (5)

Erweiterte Statistik (Quelle: impire):

Torschüsse: 13:7

Ecken: 8:4

Ballbesitz: 54:46 %