In Nyon werden am Montag die Achtelfinal-Spiele ausgelost. Auch auf Bayern und Dortmund könnten schwere Gegner warten, doch vor allem die beiden anderen deutschen Clubs bekommen echte Kracher-Gegner.

Nyon. Auf einen Februar-Trip ins eisige St. Petersburg oder zu Angstgegner AC Mailand würde der FC Bayern gern verzichten. Entsprechend gebannt werden die Münchner Fußball-Stars an diesem Montag von Marokko aus die Auslosung des Achtelfinales der Champions League verfolgen. Zu einem deutschen Duell kann es trotz 25-prozentiger Bundesliga-Beteiligung in der Runde der besten 16 aber nicht kommen. Auf Borussia Dortmund, vor allem aber auf Schalke 04 und Bayer Leverkusen warten aber auch so dicke Brocken.

Denn im Gegensatz zu Titelverteidiger Bayern und Finalist Dortmund, die als jeweilige Vorrundenerste nur auf zweitplatzierte Teams treffen können, tragen mögliche Gegner von Schalke und Leverkusen Namen wie Real Madrid, FC Barcelona oder Paris St. Germain mit Megastar Zlatan Ibrahimovic. „Wir freuen uns auf alles, das wird ein tolles Erlebnis“, meinte Bayer-Sportchef Rudi Völler. Wenn es nicht so wird wie vor zwei Jahren: Damals bekamen die Rheinländer tatsächlich Barcelona zugelost und die katalanischen Fußball-Zauberer demütigten die Werkself nach einem 3:1 mit sage und schreibe 7:1.

Ebenso wie die Schalker müssen die Leverkusener zuerst zuhause ran, die Entscheidung über den Einzug ins Viertelfinale fällt auswärts. Gespielt wird am 18./19. und 25./26. Februar. Neben dem spanischen Top-Triumvirat mit Barça, Real und Atlético – die beiden Madrider Clubs schlossen mit jeweils 16 Punkten die Gruppenphase besser ab als alle anderen Teams – könnte es Schalke aber auch noch mit Manchester United zu tun bekommen.

Dann müssen die Knappen auf einen versöhnlicheren Ausgang als beim Halbfinal-Duell in der Saison 2010/11 hoffen: Damals gingen die Schalker in der Endabrechnung mit 1:6 unter. „Im Achtelfinale warten nur große Namen. Aber das ist die Champions League“, kommentierte Kapitän Benedikt Höwedes. Drei der möglichen fünf Gegner von Schalke und auch Leverkusen, deren britischer Kontrahent FC Chelsea heißen könnte, gewannen die Champions League bislang mindestens einmal.

Bei den potenziellen Bayern-Rivalen gelang dies zumindest einem Team: Dem AC Mailand. Es könnte aber auch erneut zu einem Duell mit dem FC Arsenal, Zweiter hinter Dortmund in der Vorrunde, und somit zu einem weiteren Wiedersehen auf deutschem Rasen mit Lukas Podolski, Per Mertesacker und Mesut Özil kommen. Wird es Milan, dürften auch bei den Bayern böse Erinnerungen wach werden. 2006 im Achtelfinale und 2007 im Viertelfinale waren die Rossoneri jeweils Endstation für die Bayern – zur absoluten Beletage des europäischen Vereinsfußballs zählen die Lombarden trotz Stürmerstar Mario Balotelli nicht mehr.

Unangenehm kalt dürfte es beim Hinspiel werden, wenn die Reise nach St. Petersburg gehen sollte. Dort, wo es 2008 ein bitteres Halbfinal-Aus der Bayern im damaligen Uefa-Pokal gegeben hatte. „Wir sind bereit für das Achtelfinale, wissen aber, wie schwierig es wird“, betonte Trainer Pep Guardiola. Dass es trotz der Niederlage gegen Manchester City für den Gruppensieg gereicht hatte, war nicht nur ob der möglichen Gegner von Bedeutung. „Das zweite Spiel zu Hause zu haben, ist sehr wichtig für uns“, so Guardiola. Empfangen könnten sie dann in der Münchner Allianz-Arena auch Galatasaray Istanbul mit der ivorischen Fußball-Ikone Didier Drogba oder Olympiakos Piräus.

Mit Ausnahme von Vorrundenkontrahent Arsenal kann auch Dortmund auf Mailand, St. Petersburg, Istanbul oder Piräus treffen. Hinzu kommt Manchester City. Am Montag zur High-Noon-Zeit in Nyon werden alle schlauer sein, wer auf dem Weg ins Endspiel am 24. Mai im Estádio do Luz in Lissabon in der ersten K.o.-Runde aufeinandertrifft.