Zahlreiche Nationen testen am Wochenende für die WM 2014 in Brasilien, andere müssen sich erst noch qualifizieren. Abendblatt.de gibt Ihnen einen Überblick von allen Geschehnissen rund um die Länderspiele.

Mailand. Trauer im deutschen Lager, Freude bei Portugal und Sorge in Frankreich. Nach den Länderspielen ist die Stimmung bei den Nationalmannschaften unterschiedlich. Das deutsche Nationalteam musste nach dem ansehnlichen 1:1 in Mailand gegen Italien einen Schock überwinden.

Sami Khedira hat gegen die Squadra Azzurra einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen Innenbandriss im rechten Knie erlitten. Der Profi von Real Madrid droht ein halbes Jahr auszufallen und ist somit fraglich für die WM im kommenden Jahr in Brasilien.

Frankreich mit Bayerns Franck Ribery steht nach dem 0:2 gegen die Ukraine im Play-off-Hinspiel vor dem WM-Aus. Portugal feiert dagegen den späten Treffer von Superstar Cristiano Ronaldo gegen Schweden mit Zlatan Ibrahimovic.

Alles rund um die Länderspiele gibt es jetzt im Überblick:

+++ Nach Khedira-Ausfall: Löw sieht noch „Möglichkeiten“ im Mittelfeld +++

18.24 Uhr: Nach der schweren Knieverletzung von Sami Khedira setzt Joachim Löw im Hinblick auf die Fußball-WM im kommenden Jahr noch größere Hoffnungen auf eine rasche Rückkehr der verletzten Mittelfeldakteure Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan in den Spielbetrieb. „Ich glaube, dass Bastian Schweinsteiger – da ist die OP (am Fuß) super verlaufen – rechtzeitig zurückkommt. Ich bin mir auch sicher, dass Ilkay Gündogan zurückkommt“, sagte der Bundestrainer am Sonnabendabend in der ARD-Sportschau.

Vize-Kapitän Schweinsteiger vom FC Bayern München wird ebenso wie der Dortmunder Gündogan, der seit August wegen hartnäckiger Rückenprobleme pausieren muss, frühestens im neuen Jahr ein Comeback feiern können. Die Nationalelf verfüge noch über „Möglichkeiten“ im defensiven Mittelfeld, beschwichtigte Löw. Er zählte namentlich Toni Kroos sowie Lars und Sven Bender auf. Auch die offensiveren Mesut Özil und Mario Götze nannte er. Mit Kapitän Philipp Lahm plane er auch nach der neuen Entwicklung weiter als rechter Verteidiger.

Bei Khedira, der beim 1:1 in Mailand gegen Italien einen Kreuzband- und Innenbandriss im Knie erlitten hatte, ist Löw skeptischer. Er sprach von einem „Fünkchen Hoffnung“ für eine Teilnahme des am Sonnabend operierten Profis von Real Madrid an dem am 12. Juni 2014 beginnenden Turnier. Er wolle aber „keinen Zeitdruck“ aufbauen. Ein Kreuzbandriss erfordert ein halbes Jahr Pause.

+++ WM in Brasilien: 22 Mannschaften qualifiziert +++

17.58 Uhr: Das Teilnehmerfeld der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gewinnt weiter an Konturen. 22 von 32 Teilnehmern (inklusive Gastgeber Brasilien) an der Endrunde im kommenden Jahr stehen fest. Am Samstag löste Afrikameister Nigeria mit einem 2:0 im Rückspiel gegen Äthiopien (Hinspiel 2:1) das Ticket für Brasilien. Deutschland hatte am 11. Oktober zum 18. Mal die Endrunde einer Weltmeisterschaft erreicht.

WM-Teilnehmer 2014 in Brasilien im Überblick: Brasilien (Gastgeber), Argentinien, Australien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Chile,Costa Rica, Deutschland, Ecuador, England, Honduras, Iran, Italien, Japan, Kolumbien, Niederlande, Nigeria, Russland, Schweiz, Spanien (Titelverteidiger), Südkorea, USA

+++ Nigeria löst souverän WM-Ticket +++

17.46 Uhr: Nigeria hat sich als erste afrikanische Mannschaft für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien qualifiziert. Die Super Eagles setzten sich im Playoff-Rückspiel am Samstag in Calabar mit 2:0 (1:0) gegen Äthiopien durch. Schon das Hinspiel hatte der Afrika-Champion mit 2:1 für sich entschieden. Victor Moses vom FC Liverpool in der 21. Minute per Handelfmeter und der gerade erst eingewechselte Victor Obinna (82.) erzielten die Tore. Für Nigeria ist es die fünfte WM-Teilnahme. 1994 und 1998 scheiterten die West-Afrikaner im Achtelfinale, 2002 und 2010 kam das Aus jeweils in der Vorrunde.

+++ Khedira-Operation noch am Sonnabend +++

16.44 Uhr: Nationalspieler Sami Khedira soll nach seinem Innenbandriss und Riss des vorderen Kreuzbands noch am Sonnabend in Augsburg an seinem verletzten rechten Knie operiert werden. Das teilte sein Verein Real Madrid auf der Internetseite des Clubs mit. Der Eingriff soll in der Hessingpark-Clinic von Doktor Ulrich Boenisch unter Aufsicht von zwei madrilenischen Ärzten vorgenommen werden. Mittelfeldspieler Khedira hatte sich am Freitagabend beim 1:1 im Test-Länderspiel in Italien verletzt, ihm droht ein Ausfall von sechs Monaten und möglicherweise auch das Aus für die WM 2014 in Brasilien.

+++ Weidenfeller in England vor DFB-Debüt +++

16.02 Uhr: Roman Weidenfeller steht nach der vorzeitigen Abreise von Nationaltorwart Manuel Neuer vor seinem Debüt in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 33 Jahre alte Keeper von Borussia Dortmund dürfte am Dienstag (21 Uhr/ARD) in London gegen England erste Wahl sein und so zum ältesten Torwart-Neuling der DFB-Historie werden.

Bundestrainer Joachim Löw hatte Weidenfeller schon im Vorfeld der Partie in Italien einen Einsatz in Aussicht gestellt. „Er hat die Chance ganz klar verdient. Jogi Löw sollte sogar darüber nachdenken, ob er den Kampf um die Nummer eins im Tor nochmal neu eröffnet“, sagte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus bei Sky Sport News HD.

Der Münchner Manuel Neuer, der beim 1:1 in Italien zwischen den Pfosten stand, durfte ebenso wie Kapitän Philipp Lahm und Mittelfeld-Star Mesut Özil die Heimreise antreten. Neuer hatte allerdings nach dem Unentschieden in Mailand noch betont, unbedingt spielen zu wollen. Schon zuvor deutete Deutschlands unumstrittene Nummer eins an, wenig Lust zu verspüren, seinem Dortmunder Konkurrenten den Vorzug zu lassen.

+++ Argentinien ohne Messi torlos gegen Ecuador +++

15.43 Uhr: Der zweimalige Weltmeister Argentinien kam am Freitag ohne den verletzten Superstar Lionel Messi über ein torloses Remis gegen Ecuador in East Rutherford nicht hinaus. Der viermalige Weltfußballer vom FC Barcelona, der einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitten hatte, wurde an allen Ecken und Enden vermisst. Bereits am Montag treffen die Gauchos in St. Louis auf Bosnien-Herzegowina, während Ecuador am Dienstag in Houston gegen Honduras antritt.

+++ Robben und van der Vaart treffen - Oranje nur 2:2 gegen Japan +++

15.21 Uhr: Trotz der Treffer der Bundesliga-Profis Rafael van der Vaart und Arjen Robben sind die Niederlande in einem Länderspiel gegen Japan nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Im belgischen Genk trennten sich die für die WM 2014 in Brasilien qualifizierten Teams mit 2:2 (2:0). Hamburgs van der Vaart (12.) hatte die Oranje-Auswahl von Bondscoach Louis van Gaal mit einem Lupfer in Führung gebracht, Bayern Münchens Robben (39.), der als Ersatzkapitän ein gutes Spiel machte, erhöhte zunächst mit einem Schuss in den Winkel.

In der zweiten Halbzeit wurden die Japaner jedoch deutlich stärker, Yuya Osako (44.) und Keisuke Honda (59.) trafen. Die Bundesliga-Profis Atsuto Uchida (Schalke 04), Hiroshi Kiyotake, Makoto Hasebe (beide 1. FC Nürnberg) und Shinji Okazaki (FSV Mainz 05) standen in der Startelf der Asiaten, der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa wurde zur Halbzeit für Hasebe eingewechselt.

+++ Österreich ohne Junuzovic gegen die USA +++

15.14 Uhr: Werder Bremens Zlatko Junuzovic wird Österreichs Nationalmannschaft im Länderspiel am Dienstag in Wien gegen die USA fehlen. Der Mittelfeldspieler laboriert an einer hartnäckigen Verletzung im Sprunggelenk. Auch Junuzovic Klub-Kollege Sebastian Prödl droht ÖFB-Teamchef Marcel Koller wegen Oberschenkelproblemen auszufallen. Im Gegensatz zu den USA mit Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat Österreich die Qualifikation zur WM 2014 in Brasilien verpasst.

+++ Löw erfolgreichster DFB-Trainer +++

15.01 Uhr: Einen Titel hat Joachim Löw mit der deutschen Nationalmannschaft noch nicht geholt - doch was die Punktausbeute betrifft, weist der 53-Jährige von den zehn bisherigen Trainern und Teamchefs beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) seit der Länderspiel-Premiere im Jahre 1908 den besten Schnitt auf. Der Bundestrainer war am Freitag gegen Italien (1:1) zum 100. Mal für das DFB-Team verantwortlich.

Unter Löw feierte die DFB-Auswahl dabei 68 Siege bei 17 Unentschieden und 15 Niederlagen. Legt man die Drei-Punkte-Regel zugrunde, holte Löw 2,21 Zähler im Durchschnitt. Auf Platz zwei liegt Berti Vogts (2,18) vor Jupp Derwall (2,15). Die drei Weltmeister-Trainer Sepp Herberger (1954/1,85/8. Platz), Helmut Schön (1974/2,10/4. Platz) und Franz Beckenbauer (1990/2,00/5. Platz) folgen dahinter.

+++ Elber: Fußball-WM in Brasilien für „reiche Leute“ +++

14.48 Uhr: Der frühere Bundesliga-Profi Giovane Elber befürchtet, dass sich viele Fans die Eintrittskarten für die Fußball-WM in seinem Heimatland Brasilien nicht leisten können. Das Turnier werde „eine WM für die reichen Leute. Das war schon beim Confed Cup so“, sagte der frühere Stürmer des FC Bayern München und VfB Stuttgart in einem Interview der „Welt“. „Ich war bei einem Spiel in Fortaleza. Da habe ich nur Ausländer oder Leute von hier gesehen, die in dicken Autos vorgefahren sind.“

Dennoch glaubt der 41-Jährige an eine tolle Atmosphäre bei der WM-Endrunde vom 12. Juni bis 13. Juli. „Die WM wird ein zweiter Karneval“, meinte Elber. „Ich bin sicher, während der WM werden die unerfreulichen Begleitumstände im Vorfeld vergessen und die Stimmung wird großartig sein.“

+++ Deutsche U19 verhindert Niederlage gegen Frankreich +++

14.38 Uhr: Die U19-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) haben in einem zweiten Länderspiel gegen den Nachwuchs Frankreichs eine Niederlage noch abwenden können. Dank zweier Treffer von Mittelfeldspieler Hany Mukhtar von Hertha BSC (62., Foulelfmeter und 90.) rettete das Team von Trainer Marcus Sorg noch ein 2:2 (0:2). In der ersten Partie am Mittwoch hatten die DFB-Junioren zwei Rückstände gedreht und noch 4:3 (1:2) gewonnen.

Die beiden Länderspiele dienen zur Vorbereitung auf die Eliterunde auf dem Weg zur EM 2014, die am 5. Dezember in Nyon ausgelost und im Frühjahr 2014 ausgetragen wird. Von den 28 verbliebenen Teams qualifizieren sich die sieben Gruppensieger für die Endrunde in Ungarn, die Magyaren sind als Gastgeber gesetzt.

+++ Griechen voller WM-Vorfreude +++

14.28 Uhr: Das euphorisierte Griechenland wähnt sich nach dem 3:1 im Playoff-Hinspiel gegen Rumänien schon bei der Fußball-WM. „Wir haben mit ihnen Samba getanzt!“, titelte die Zeitung „Sport Day“ am Sonnabend beseelt. Auch in den anderen Sport-Gazetten wurde das Team von Trainer Fernando Santos nach dem hochverdienten Heimsieg in Piräus wie ein sicherer Brasilien-Fahrer bejubelt. „Das Griechenland unserer Träume“, schwärmte „live Sport“. Und „Protathlitis“ sah den Doppel-Torschützen Kostantinos Mitroglou auf dem Höhepunkt seines Schaffens: „Die ganze Welt liegt ihm zu Füßen“.

Bei so viel Überschwang fiel es den Akteuren schwer, ihre Sicht auf die Bedeutung des Sieges gegen die schwachen Rumänen zu vermitteln. „Nichts ist entschieden, wir müssen einen klaren Kopf bewahren“, warnte Coach Santos vor der Reise zum Rückspiel nach Bukarest am Dienstag. „Wir sind nach diesem Sieg vorn, trotzdem haben wir erst die Hälfte des Weges zurückgelegt“, erklärte der Portugiese. Seinem erklärten Ziel aber, den von der Finanzkrise geplagten Griechen mit der WM-Teilnahme ein Geschenk zu machen, ist Santos ein gutes Stück näher.

+++ WM für Ribéry und Co. in weite Ferne gerückt +++

14.16 Uhr: Oh weh, les Bleus! Nach dem 0:2 (0:0) in der Ukraine im Play-off-Hinspiel um die Fahrkarte zur Weltmeisterschaft in Brasilien muss Frankreichs Nationalmannschaft befürchten, erstmals seit 20 Jahren die WM-Teilnahme zu verpassen. Damals war bekanntlich der Bulgare Emil Kostadinow (Bayern München) der große Spielverderber für die Equipe Tricolore gewesen.

Europas Fußballer des Jahres Franck Ribéry von Triple-Sieger FC Bayern wurde von den Ukrainern weitgehend beherrscht und aus dem Spiel genommen - der 30-Jährige konnte nicht wie gewohnt brillieren. Trainer Didier Deschamps nahm seine Lichtgestalt gleich nach dem Spiel in Schutz: „Es gab wenige Eins-zu-Eins-Situationen, Ribery wurde fast immer gedoppelt. Natürlich wusste die Ukraine um seine Gefährlichkeit. Sie haben sehr aggressiv gegen ihn gespielt, viele Fouls begangen und die Räume eng gemacht.“ Ribéry (Note 4 von 10) gab nach dem Spiel keinen Kommentar ab.

Dafür analysierte die L'Equipe (Schlagzeile: „Alarmstufe Rot„) die Situation trefflich: „Das Spiel hat gezeigt, dass Didier Deschamps bis auf Ribery keinen Spieler von großer internationaler Klasse hat. Alle Last liegt auf seinen Schultern. Normalerweise kann er sie tragen. Das Spiel in der Ukraine sollte sein Spiel werden, das war nicht der Fall. Noch hat er am Dienstag die Chance, zum Helden der K.o.-Spiele zu werden.“

Die Worte von Deschamps klingen indes wenig optimistisch: „Wir müssen dran glauben. Und alle Kräfte bündeln.“ Real-Madrid-Angreifer Karim Bezema warnte: „Talent allein reicht nicht, man braucht auch physische Präsenz.“

+++ Khedira muss nach Kreuzbandriss um WM-Teilnahme fürchten +++

14.08 Uhr: Schock-Nachricht für Joachim Löw und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft: Sami Khedira hat beim 1:1 der DFB-Auswahl am Freitagabend in Mailand gegen Angstgegner Italien einen Innenbandriss und Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie erlitten und muss mit einem halben Jahr Pause rechnen. Damit droht der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler von Real Madrid auch für die WM-Endrunde im kommenden Sommer in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli 2014) auszufallen.

Laut Real sollte die Operation bereits am Samstag in der Hessingpark-Clinik in Augsburg durch Ulrich Boenisch im Beisein der Real-Ärzte Jesus Olmo und francisco Morate vorgenommen werden. „Wir haben die Hoffnung, dass er zu Beginn der WM wieder gesund ist“, sagte Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der Khedira und Bundestrainer Löw somit Hoffnung machte.

+++ Italienische Pressestimmen: „Deutschland besiegt uns nie!“ +++„

14.01 Uhr: Weitgehend zufrieden waren die italienischen Medien mit dem Auftritt der Azzurri gegen die deutsche Nationalmannschaft am Freitagabend in Mailand. Durch das 1:1 hält die Nimbus der Unbesiegbarkeit des viermaligen WM-Champions gegen den WM-Dritten. „Deutschland besiegt uns nie! Gegen uns schafft die deutsche Nationalmannschaft seit 18 Jahren keinen Erfolg, die Azzurri sind für die Deutschen unbesiegbar“, schrieb die Gazzetta dello Sport.

+++ Knapp elf Millionen sehen 1:1 im Länderspiel-Klassiker in Italien +++

13.46 Uhr: Durchschnittlich 10,78 Millionen Zuschauer verzeichnete das ZDF bei seiner Live-Übertragung vom Fußball-Länderspiel am Freitagabend zwischen Italien und Deutschland (1:1) in Mailand. Der Marktanteil betrug 34,4 Prozent. Die Reichweite lag damit unter der Quote vom 5:3 im Oktober in Schweden (11,6 Millionen/37,4 Prozent).

Bei den Zusammenfassungen der europäischen WM-Play-off-Spiele verzeichnete das Zweite gute Quoten. Das torlose Unentschieden zwischen Island und Kroatien sahen 7,64 Millionen (MA: 30,3), den 2:0-Erfolg der Ukraine über Frankreich erlebten 7,12 (31,2) mit, bei Griechenlands 3:1 gegen Rumänien schauten 6,13 (30,0) zu, und Portugals 1:0-Sieg gegen Schweden mit dem goldenen Tor von Cristiano Ronaldo erreichte 6,16 Millionen Fußball-Interessierte (31,9). Die Zusammenfassung vom Länderspiel zwischen England und Chile (0:2) verfolgten 6,64 Millionen (30,5).

+++ Harte Kritik an Nullnummer-Kroaten +++

13.33 Uhr: Nach der Rückkehr aus Reykjavik mussten sich Mario Mandzukic, Ivica Olic und Co. fühlen wie große Versager - dabei ist das WM-Ticket für Kroatiens Fußballer noch längst nicht verspielt. „Eine Schande, dass wir uns nicht gegen eine solche Mittelmäßigkeit wie Island qualifiziert haben. Nach einem solchen Spiel in Reykjavik haben wir die WM vielleicht auch nicht verdient - außer, wir machen in Zagreb ein Spiel mit Erinnerungswert“, schrieb die Zeitung „Jutarnji list“ nach dem 0:0 im Playoff-Hinspiel.

Gegen wacker kämpfende Isländer hatten die Kroaten am Freitagabend trotz Dauerdrucks, rund 40 Minuten Überzahl und guter Chancen nicht den beruhigenden Auswärtssieg einfahren können. „Die Nationalelf hat nach den letzten Fehltritten offensichtlich das Selbstvertrauen verloren. Warum so viel Angst? Island ist doch nicht Brasilien“, hieß es bei TV-Nova.

+++ „Gold wert“: Portugal feiert Ronaldos 1:0 +++

13.12 Uhr: Wie viele Tore er in seinem Leben geschossen hat, weiß Cristiano Ronaldo wohl selbst nicht ganz genau – der sehenswerte Turbo-Flugkopfball von Lissabon könnte aber zum bislang bedeutendsten Treffer in seiner schillernden Karriere werden. „Das war ein sehr wichtiges Tor. Wir hätten den einen oder anderen Treffer mehr erzielen können, sind aber zufrieden und glücklich“, sagte Portugals Heldenfigur nach dem 1:0 (0:0) im Playoff-Hinspiel gegen Schweden am Freitagabend.

Der persönliche Punktsieg im Megastar-Duell gegen den diesmal torlosen Zlatan Ibrahimovic war für „CR7“ sekundär. Tor Nummer 44 im Nationaltrikot kann den Weg zur Fußball-WM nach Brasilien ebnen. Doch Ronaldo erwartet am Dienstag in Solna noch eine wahre „Schlacht“ gegen die Skandinavier. Die portugiesischen Medien feierten den Sieg aber bereits so, als wäre die vierte WM-Teilnahme der „Seleção“ in Serie schon geglückt.

„Das ist Gold wert“, jubelte am Samstag die Sportzeitung „O Jogo“ mit Riesenlettern auf Seite eins, das Massenblatt „Correio da Manha“ schrieb sogar, der Vorsprung sei „vorentscheidend“. In der schlimmen ökonomischen Krise bringe der Fußball Trost, daher die Euphorie, weiß die Zeitung „Público“.

Ronaldo hatte die 61.500 Zuschauer im Estadio da Luz von Lissabon mit seinem Tor in der 82. Minute erlöst.