Der Hamburger Kickboxer Ashkan Gohar gewinnt bei der K1-Gala „Get in the Ring“ im Audimax der Uni Hamburg den Hauptkampf gegen den Dänen Frank Madsen durch Abbruch in Runde eins.

Hamburg. Schön sind sie ja nie, diese Gürtel, die Kampfsportler um die Hüfte gelegt bekommen, wenn sie einen Titel gewonnen haben. Aber Ashkan Gohar zeigte dennoch sein breitestes Grinsen, als ihm Veranstalter Till Görres die mit einer überdimensionierten Silberplakette verzierte Trophäe überreichte. Mit einer überzeugenden Vorstellung hatte sich der in Hamburg lebende iranische Kickboxer vom Team Ardalan den Interkontinentaltitel im K1 in der Klasse bis 70 kg gesichert. Rundum zufrieden war er allerdings nicht. „Ich hätte gern noch mehr gezeigt“, sagte der 29-Jährige fast schon entschuldigend zu seinen Fans, die sich im Scherz darüber beschwerten, dass sich der Besuch angesichts der Kurzarbeit kaum gelohnt hätte.

Bereits in der ersten Runde musste Gohars dänischer Kontrahent Frank Madsen vom Colloseum-Gym in Aarhus den Kampf aufgeben. Ein Nasenbeinbruch und ein blutender Cut auf dem Nasenbein zwangen ihn dazu. Dabei hatte sich der gebürtige Grönländer vorgenommen, Revanche an Gohar zu nehmen, der ihn im vergangenen Jahr in seiner Heimat ebenfalls in Runde eins besiegt hatte. Doch der Mann mit der markanten Glatze und dem dichten schwarzen Vollbart ließ erneut keinen Zweifel daran zu, wer der bessere Kämpfer ist. Aggressiv wie gewohnt ging Gohar in den Vorwärtsgang, punktete vor allem mit seinen sehenswerten Kniestößen und hatte keine Mühe, im 32. Kampf den 27. Sieg einzufahren. „Natürlich freue ich mich sehr über den Sieg, auch wenn der Kampf gern etwas länger hätte dauern dürfen“, sagte er. Am 1. Dezember steht nun in Amsterdam die nächste Aufgabe an. Sein Gegner steht noch nicht fest, eine Verteidigung seines WFCA-WM-Titels in der Klasse bis 72,6 kg ist allerdings vorerst nicht anberaumt.

Trotz des zu kurz geratenen Hauptkampfes durften sich die rund 1200 Zuschauer im Audimax der Universität Hamburg über ein gelungenes Jubiläum freuen. Görres führte gewohnt launig durch die zehnte Auflage seiner „Get in the Ring“-Veranstaltungsreihe, die 2014 am 1. November zum elften Mal angesetzt ist. Den Kampf des Abends lieferten sich in der Klasse bis 72 kg der Niederländer Qodrat Angaar Nasr und Majvand Argandival von den Baltik Thais aus Kiel, die nach drei harten und temporeichen Runden die Entscheidung in einer Extrarunde auskämpfen mussten. Erst als Nasr nach harten Treffern angezählt werden musste, stand Argandivals Sieg fest. Am 23. November darf der Kieler nun in Köln um die deutsche Meisterschaft kämpfen.

Eine überraschende Niederlage gab es für Lokalmatador Florian Kröger aus Ellerau. Der 20-Jährige verlor eine Mehrheitsentscheidung mit 1:2 gegen den Kölner Waldemar Wiebe, obwohl er vor allem in der dritten Runde der bessere Mann war. Kröger soll dennoch im Dezember bei einem Länderkampf zwischen Deutschland und Frankreich für das von Hamburgs Thaibox-Legende Ralf Stege betreute deutsche Team antreten.