1899 Hoffenheim hatte fristgerecht Einspruch eingelegt, nun kommt es zur Anhörung. Stürmer Kießling will nicht weiter Buhmann der Nation sein.

Frankfurt/Leverkusen. Die mündliche Verhandlung des DFB-Sportgerichts über Stefan Kießlings Phantomtor beim 2:1-Sieg von Bayer Leverkusen in Hoffenheim soll am kommenden Montag stattfinden. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag mit. Voraussetzung dafür ist die erwartete Wiederwahl von Hans E. Lorenz zum Vorsitzenden des Sportgerichts auf dem DFB-Bundestag am Donnerstag und Freitag in Nürnberg.

Die TSG 1899 Hoffenheim hatte fristgerecht Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt. In der Partie am vergangenen Freitag war ein Kopfball von Kießling in der 70. Minute seitlich durch ein Loch im Netz ins Tor gegangen und von Schiedsrichter Felix Brych (München) zum zwischenzeitlichen 2:0 für Bayer anerkannt worden.

Schütze Kießling will sich indes nicht zum Buhmann der Nation machen lassen. „Die ganze Kritik, die da auf mich zukam, ist ziemlich hart. Jeder unterstellt mir, dass ich das gesehen habe und hätte sagen müssen“, befand der Torjäger des Bundesligisten Bayer Leverkusen im vereinseigenen „Bayer-04-TV“.

Der 29-Jährige betonte noch einmal, dass er nicht genau gesehen habe, was in der Szene passiert ist. „Im Stadion haben es 30.000 Leute nicht gesehen. Ich gehöre dazu. Ich habe den Ball Richtung Außennetz fliegen sehen, aber den Einschlag habe ich nicht gesehen“, sagte Kießling. Das habe er Brych auch so mitgeteilt: „Ich habe ihm gesagt, ich weiß, nicht wie er rein ist.“

Kießling beteuerte, dass er es zugegeben hätte, wenn er es gesehen hätte. „Wenn es so gewesen wäre, wäre ich der Letzte gewesen, der nicht gesagt hätte, dass der Ball durch so ein doofes Loch geflogen ist“.

Bei einer Umfrage auf abendblatt.de sprachen sich 76 Prozent der User dafür aus, die Partie zwischen Hoffenheim und Leverkusen zu wiederholen.

Kießling wünscht sich, dass der ganze Rummel um ihn vor der Champions-League-Partie gegen Schachtjor Donezk am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) allmählich nachlässt. „Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Tagen beruhigt“, sagte er.