Platz vier im Riesenslalom verbuchte der 28-Jährige trotz des Hundertstel-Pechs noch als Erfolg, doch das Aus im Slalom verhagelte ihm dann doch „ein bissl“ die Stimmung.

Kranjska Gora/München. Erst fehlte der Hauch von 0,04 Sekunden aufs „Stockerl“, dann schnappte zum ersten Mal in diesem Winter die Slalom-Falle zu: Felix Neureuther war bei den „Wasserfestspielen“ in Kranjska Gora/Slowenien nicht gerade vom Glück verfolgt.

Platz vier im Riesenslalom verbuchte der 28-Jährige trotz des Hundertstel-Pechs noch als Erfolg, doch das Aus im Slalom verhagelte ihm dann doch „ein bissl“ die Stimmung. Auch Fritz Dopfer verließ die Oberkrain etwas zerknirscht: Nach seinem Sturz im Riesenslalom fuhr er mit „krassen Rückenschmerzen“ im Slalom aber noch auf Rang zehn, 1,59 Sekunden hinter Sieger Ivica Kostelic (Kroatien).

„Schade“ fand es Neureuther, dass der Franzose Alexis Pinturault beim Sieg des Weltmeisters Ted Ligety (USA) seinen zweiten Podestplatz im „Riesen“ verhinderte. Trotzdem fand er sein Rennen „total in Ordnung“, denn die Verhältnisse auf der „Podkoren3“ waren schwierig. „Die Piste war sehr unruhig und die Sicht schlecht, damit musste man erstmal zurechtkommen“, sagte Neureuther. Es gelang ihm gut, obwohl er im Finale noch einen Platz einbüßte.

Beim Slalom aber war es für den Partenkirchner nach rund einer halben Minute bereits vorbei. Neureuther wirkte zunächst geschockt, war er doch in den jüngsten 20 Rennen nach seinem letzten Ausfall im Februar 2012 immer durchgekommen. „Das musste irgendwann passieren“, sagte er, als er sich gesammelt hatte, „es war halt ein Einfädler, da kann man nichts machen. Ich habe den Schwung zu früh angesetzt.“

Nur wenige Schwünge traf Dopfer richtig gut. Der Garmischer fuhr im Riesenslalom im zweiten Lauf in ein Tor, verlor seine Skibrille und die Kontrolle über die Ski. Dopfer, der noch mit der in Garmisch-Partenkirchen erlittenen Schienbeinprellung zu kämpfen hatte, stürzte und zog sich „sehr heftige“ Prellungen an Hüfte und Genick zu. Derart beeinträchtigt fuhr er im Slalom mit „sehr stark angezogener Handbremse“ und fand „nie in den Rhythmus“.

Das galt für viele Torläufer. Neureuther nannte den Slalom wegen des Schneeregens und der ruinierten Piste „nicht besonders fair“. In der kommenden Woche beim Weltcup-Finale in Lenzerheide/Schweiz wolle er aber „wieder angreifen“.

Schließlich kann Neureuther als erst zweiter Deutscher nach Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier in der Gesamtwertung unter die Top 3 kommen. Vierter ist er im Moment, 74 Punkte hinter Ligety, dem „absoluten Übermenschen im Riesenslalom“ (Neureuther). „Es wird sehr schwierig, weil Felix unglaublich gut fährt“, sagte Ligety, der sich mit seinem fünften Saisonsieg im Riesenslalom zum vierten Mal die kleine Kristallkugel für den Disziplinbesten sicherte.

Die Slalom-Kugel ging nach Neureuthers Patzer wie erwartet an Weltmeister Marcel Hirscher. Der Österreicher baute seine Führung im Gesamtweltcup auf den Norweger Aksel Lund Svindal mit zwei zweiten Plätzen vier Rennen vor Saisonschluss auf 149 Punkte aus. „Das ist nicht so wenig“, sagte er. Svindal meinte: „Marcel ist unglaublich stabil und sehr schnell. Aber es ist noch nicht vorbei.“