Gladbachs Youngster Younes hat mit seinem Treffer gegen Borussia Dortmund das Spiel ausgeglichen. Die Sonntagspartie endete 1:1.

Mönchengladbach. Youngster Amin Younes hat dem deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund die Generalprobe für den Pokal-Hit bei Bayern München verdorben. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp kam drei Tage vor dem Pokal-Viertelfinale beim deutschen Rekordmeister nach dem ersten Bundesligator des 19-Jährigen (67.) nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus, liegt aber weiter auf Champions-League-Kurs.

Mario Götze (31.) hatte die seit 15. Pflichtspielen auswärts ungeschlagenen Dortmunder mit einem verwandelten Foulelfmeter in Führung gebracht. Beinahe wäre die Serie noch gerissen: In der 90. Minute vergab Peniel Mlapa für Gladbach die Riesenchance zum Sieg - danach hätte Sebastian Kehl noch für den BVB treffen müssen (90.+2). „Ich hätte das Ding entscheiden können. Das ist ganz bitter“, sagte der Dortmunder Kapitän.

Gladbach wartet zwar seit sechs Pflichtspielen auf einen Sieg - drei Tage nach dem ernüchternden Europa-League-Aus bei Lazio Rom stemmte sich der fünfmalige deutsche Meister aber engagiert gegen die drohende Niederlage und wurde belohnt. „Wir haben alles gegeben in der zweiten Halbzeit. Die Spieler haben gekämpft, sie wollten mehr. Wir können zufrieden sein“, sagte Trainer Lucien Favre.

Beide Teams traten vor 54.010 Zuschauern im in dieser Saison erstmals ausverkauften Borussia-Park personell geschwächt an. Die Gastgeber mussten auf den gelbgesperrten Patrick Herrmann und Kunstschütze Juan Arango (Knöchelverletzung) verzichten. Beim BVB fehlten die Stürmer Robert Lewandowski und Julian Schieber nach ihren Roten Karten, zudem musste der Double-Gewinner den verletzten Jakub Blaszczykowski ersetzen. Klopp wählte die „spanische Variante“ ohne gelernten Stoßstürmer. Die Position im Angriff bekleidete Nationalspieler Götze. Die Gäste benötigten nur eine kurze Anlaufphase. Nach acht Minuten bot sich Kevin Großkreutz bereits die große Chance zur Führung, doch Alvaro Dominguez blockte seinen Schuss gerade noch ab.

In der Folge kontrollierte der BVB zwar die Begegnung, leistete sich auf dem schwer bespielbaren Platz aber ungewohnt viele Fehlpässe. So sorgte ein Kopfball von Moritz Leitner zunächst für die größte Gefahr, Marc-Andre ter Stegen parierte aber sicher (28.). Der Nationaltorhüter stand dann auch in der nächsten Szene im Mittelpunkt. Marco Reus setzte an alter Wirkungsstätte Götze gekonnt in Szene, ter Stegen wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen und hatte Glück, dass Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) ihm nur die Gelbe Karte zeigte. Den Elfmeter verwandelte Götze sicher.

Gladbach war im ersten Durchgang bemüht, die Räume eng zu machen. Dies gelang zwar über weite Strecken, im Spiel nach vorne entwickelte die Mannschaft von Favre aber nur wenig Gefahr. Zur zweiten Halbzeit kam Felipe Santana für Nationalspieler Mats Hummels, der über Schmerzen klagte, in die BVB-Innenverteidigung. Dortmund verwaltete den knappen Vorsprung in der Folge nur noch, Gladbach nutzte diese Passivität und kam besser ins Spiel.

Bei einem Schuss von Younes musste BVB-Torhüter Roman Weidenfeller erstmals eingreifen (56.). Die große Möglichkeit zum Ausgleich bot sich dann Innenverteidiger Martin Stranzl in der 62. Minute, doch sein Kopfball aus vier Metern war zu harmlos für Weidenfeller. Beim abgefälschten Schuss von Younes war Weidenfeller ohne Abwehrchance. Bei Gladbach überzeugten Stranzl und Younes, bei Dortmund verdienten sich Ilkay Gündogan und Götze gute Noten.