Der Coach triumphiert mit Baltimore im NFL-Finale über Bruder Jim und die San Francisco 49ers. Beyoncé Knowles singt dieses Mal live.

New Orleans. Angeführt von MVP-Quarterback Joe Flacco haben die Baltimore Ravens zum zweiten Mal den Super Bowl der amerikanischen Football-Profiliga NFL gewonnen. Die Ravens siegten in New Orleans/Louisiana 34:31 (21:6) gegen die San Francisco 49ers. Trainer John Harbaugh gewann damit das historische Duell gegen seinen 15 Monate jüngeren Bruder Jim, der bei den 49ers an der Seitenlinie steht. „Es ist unmöglich zu beschreiben, wie wir uns fühlen“, sagte Harbaugh ins Sat.1-Mikro. Seinen Bruder Jim würdigte er als „größten Trainer der NFL“.

Der 28-jährige Flacco wurde nach seiner, vor allem in der ersten Hälfte überragenden Leistung zum wertvollsten Spieler des Finales (MVP) gekürt. „Es ist unglaublich“, sagte er: „Wir haben es uns nicht einfach gemacht, aber das ist Baltimore, das sind wir.“ Die 70.000 Zuschauern im Superdome von New Orleans sahen ein packendes Saisonfinale, das erst in den letzten Sekunden entschieden wurde und der passende Abschied für Baltimores Linebacker-Legende Ray Lewis war. „Es gibt keinen besseren Weg, als hier als Champion mit diesem Team abzutreten“, sagte der 37-Jährige, der bereits 2000 beim ersten Super-Bowl-Sieg der Ravens auf dem Platz stand.

Flacco brachte sein Team bereits zur Halbzeit mit drei Touchdown-Pässen völlig verdient 21:6 in Führung. Seinem Gegenüber, Colin Kaepernick, gelang bis dahin kaum ein Spielzug. Der 25-Jährige, der erst seit Mitte der Saison erster Quarterback der 49ers ist, leistete sich zudem eine Interception. Baltimores Return-Spezialist Jacoby Jones demütigte in den ersten Sekunden der zweiten Halbzeit San Franciscos Defensive und sorgte mit seinem Kick-Off-Return über 109 Yards für den nächsten Touchdown und einen Super-Bowl-Rekord. Nach einer unfreiwillige Pause durch einen 36-minütigen Stromausfall im „Big Easy“ kamen die 49ers angeführt von einem deutlich besseren Kaerpernick mit einem 17:0-Lauf noch einmal heran, am Ende reichte es aber nicht mehr für die Sensation - es wäre die größte Aufholjagd in der Super-Bowl-Geschichte gewesen.

In der spektakulären Halbzeitshow stand der Auftritt von Beyoncé Knowles im Mittelpunkt. Anders als bei der Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama am 21. Januar sang die Pop-Diva ihr Medley live und verwandelte den Superdome in ein Tollhaus. Vor dem Kick-off hatten bereits Alicia Keys mit der Nationalhymne und Jennifer Hudson das „Super-Bowl-Fieber“ in New Orleans angeheizt.