DHB-Team bezwingt Argentinien mit 31:27. Zweiter Platz in Gruppe A ist damit gefestigt. Torhüter Carsten Lichtlein mit starker Leistung.

Granollers. Die deutschen Handballer haben das Tor zum Minimalziel Achtelfinale bei der WM in Spanien weit aufgestoßen. Die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger setzte sich in Granollers gegen Panamerikameister Argentinien nach einer mäßigen Leistung dank des starken Torhüters Carsten Lichtlein mit 31:27 (17:13) durch und festigte in der Gruppe A mit 4:2-Punkten Platz zwei.

Mit einem weiteren Sieg am Mittwoch (18.30 Uhr/Liveticker auf Abendblatt.de) gegen Montenegro hätte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vorzeitig die K.o.-Runde erreicht. Beste deutsche Werfer beim vierten Sieg im vierten Vergleich mit dem international zweitklassigen Olympia-Zehnten waren Kreisläufer Patrick Wiencek (Kiel) und Adrian Pfahl (Gummersbach) mit jeweils fünf Treffern.

Vor 4200 Zuschauern merkte man dem mit sechs WM-Debütanten angetretenen deutschen Team den Willen zur Wiedergutmachung zwei Tage nach der überraschenden Niederlage gegen Afrikameister Tunesien (23:25) an. Im Angriff funktionierten die Anspiele an den Kreis gut. Zudem nutzten die Außen Dominik Klein (Kiel) und Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) die sich bietenden Räume gegen die sehr offensive 3:2:1-Deckung der Argentinier konsequent zu Torerfolgen.

So lag die DHB-Auswahl von Beginn an in Führung, auch wenn die Abwehr sowie Torhüter Silvio Heinevetter einige Schwächen offenbarten. Besonders Rückraumspieler Diego Simonet stellte die deutsche Deckung immer wieder vor Probleme und hielt den Außenseiter mit fünf Treffern in der Anfangsphase zunächst im Spiel (6:7/12. Minute). Der Weltmeister von 2007 zeigte sich in der Chancenverwertung aber verbessert, zudem waren die Argentinier in der Rückwärtsbewegung vom deutschen Tempospiel überfordert.

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So setzte sich der Favorit in der 16. Minute erstmals mit drei Toren Vorsprung ab (10:7). Eine Führung, die bis zur Pause ausgebaut wurde. „In der Abwehr müssen wir es etwas besser machen. Jetzt müssen auch die Torhüter mal einen Ball halten“, sagte Kapitän und Abwehrchef Oliver Roggisch, der trotz Rücken- und Beckenproblemen auflief. Der Berliner Heinevetter hielt bis zu seiner Auswechslung in der 25. Minute lediglich zwei Bälle - eine schwache Bilanz. Allerdings zeigte auch der argentinische Torhüter mit deutschen Wurzeln, Matias Schulz, keine bessere Leistung. Nach dem Wechsel entwickelte auch der deutsche Rückraum etwas mehr Torgefahr, zudem bekam Lichtlein (Lemgo) deutlich mehr Bälle zu fassen als Vorgänger Heinevetter.

Konsequenz war eine 25:20-Führung in der 49. Minute. Doch in der Folge schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ins deutsche Spiel ein. Argentinien verkürzte noch einmal auf zwei Treffer (23:25/53.). In der spannenden Schlussphase war Lichtlein aber zur Stelle und verhinderte eine weitere Aufholjagd. Gegen den nächsten Gegner Montenegro haben die deutschen Handballer noch eine Rechnung offen. Zum Auftakt der EM-Qualifikation gab es Anfang November in Mannheim eine überraschende Heimniederlage (27:31). „Da ist jeder heiß drauf, zu beweisen, dass wir es besser können als in Mannheim“, sagte Heuberger.

Montenegro hatte in der WM-Qualifikation überraschend den Olympia-Zweiten Schweden ausgeschaltet. In Spanien enttäuschte das Team von Trainer Zoran Kastratovic aber bisher und wartet nach drei Spielen noch auf einen Punktgewinn. Daher ist Roggisch von einem Sieg überzeugt: „Wenn wir vernünftig spielen, dann werden wir die zwei Punkte gegen Montenegro holen.“