Dem Torhüter des Uhlenhorster HC bescheinigt Bundestrainer Markus Weise nach dem Rücktritt Max Weinholds „sehr gute Chancen”.

Melbourne. Seine Ansagen hallen über den Kunstrasen im Hockeystadion von Melbourne. „Hinter dir“ – „zurück“ – „Schläger runter“, ruft Torwart Nicolas Jacobi seinen Vorderleuten bei der Champions Trophy zu. Nach dem Rücktritt des zweifachen Olympiasiegers Max Weinhold will Jacobi die neue Nummer eins im Tor der deutschen Hockey-Nationalmannschaft werden. „Seine Chancen sind sehr gut“, bestätigte Bundestrainer Markus Weise.

In Down Under hat der 25-Jährige bislang drei Spiele absolviert. Der Schlussmann vom Uhlenhorster HC aus Hamburg erwies sich dabei stets als der große Rückhalt des jungen Teams. „Für mich gilt es jetzt bei allen Spielen Punkte zu sammeln. Das hat am Samstag angefangen“, sagte der 35-malige Nationalspieler.

Sein Fernziel sind die Olympischen Spiele 2016, doch vorher möchte sich Jacobi der näheren Zukunft widmen. „Ich will bei der World League und der EM die Nummer eins sein“, meinte der gebürtige Mainzer mit Blick auf die Highlights im kommenden Jahr. Sein ehemaliger UHC-Clubkamerad Moritz Fürste traut ihm das zu. „Nico ist ein ganz großes Talent, das auf dem absolut richtigen Weg ist. Er arbeitet hart an sich und ist sehr ehrgeizig“, sagte der Kapitän.

Das Hockeyspielen hat der BWL-Student beim Rüsselsheimer RK gelernt. Nun ist er für den UHC Hamburg aktiv, mit dem er bereits zweimal die Euro Hockey League (EHL) gewann. In der abgelaufenen Saison wurde er sogar zum wertvollsten Spieler gewählt. Zu den Olympischen Spielen nach London hatte Weise Jacobi aber nur als sogenannten P-Akkreditierten mitgenommen. Das heißt, er wäre erst in den Kader gerückt, wenn sich Stammkeeper Weinhold verletzt hätte.

Die größten Konkurrenten im Kampf um die Torwartposition sind laut Weise Tim Jessulat vom Club an der Alster, der Mülheimer Felix Reuß und Andreas Späck vom Mannheimer HC. Über Jacobi meinte der Bundestrainer jedoch: „Er hat die Hauptarbeit schon gemacht und die fehlende Konstanz abgelegt. Das Niveau muss er jetzt stabilisieren.“

Die Leistung zu stabilisieren gilt es auch für das Team in Melbourne. In der Abstiegsrunde geht es nun darum, sich als Turnier-Fünfter immerhin noch die direkte Qualifikation für die Champions Trophy 2014 zu sichern.