Das Team von Bundestrainer Jensen verlor gegen den Olympiadritten mit 20:23. Laura Steinbach war mit sechs Toren beste deutsche Werferin.

NOVI SAD/KÖLN. Die deutschen Handballerinnen sind trotz einer beherzten Vorstellung mit einer Niederlage in die Europameisterschaft in Serbien gestartet. Die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen unterlag dem Olympiadritten Spanien in Novi Sad mit 20:23 (12:13) und steht damit am Mittwoch (20.15 Uhr/Sport1) gegen Ungarn bereits unter Druck. Die ersten drei Mannschaften der vier Gruppen erreichen die Hauptrunde. Zum Abschluss der Vorrunde trifft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Freitag auf Kroatien.

Beste Werferin im deutschen Team gegen Spanien war Laura Steinbach mit sechs Toren. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase, als dem deutschen Team nach einer 18:16-Führung (44. Minute) über zwölf Minuten lang kein eigener Treffer gelang. Trotz der verletzungsbedingten Ausfälle der erfahrenen Spielerinnen Isabell Klein (Mittelhandbruch), Stefanie Melbeck (Muskelfaserriss in der Wade) und Susann Müller (Meniskusriss im rechten Knie) hielt das junge deutsche Team gegen den favorisierten WM-Dritten von Beginn an dagegen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der offensiven Deckung der Spanierinnen trug die DHB-Auswahl ihre Angriffe geduldig vor und kam durch Steinbach immer wieder zu leichten Toren aus dem Rückraum.

Die Leverkusenerin Steinbach glich mit ihrem vierten Treffer nach einer Viertelstunde auch zum 6:6 aus, ehe der erst 19-jährigen Anne Hubinger (Leipzig) in der 16. Minute sogar die Führung gelang (7:6). In der Folge leisteten sich beide Mannschaften einige Fehlwürfe, die Führung wechselte ständig. „Unsere Abwehr muss stehen, um erfolgreich zu sein“, hatte Jensen vor der Begegnung erklärt. Die linke Abwehrseite wies allerdings einige Lücken auf, die von Carmen Martin immer wieder genutzt wurden. Torfrau Clara Woltering fand zunächst kein Mittel gegen die Würfe der spanischen Rechtsaußen. So ging die deutsche Auswahl mit einem knappen Rückstand in die Halbzeitpause.

Auch nach dem Wechsel stimmte der kämpferische Einsatz, die Abwehr provozierte immer wieder Fehler der nervös wirkenden Spanierinnen. Nach 44 Minuten gelang der Leverkusenerin Marlene Zapf beim 18:16 die erste Zwei-Tore-Führung der DHB-Auswahl. Doch in der Folge schlichen sich einige Unkonzentriertheiten und technische Fehler ins deutsche Spiel ein, zudem schwanden die Kräfte. Woltering hielt ihre Mannschaft mit einigen Paraden zwar lange im Spiel, doch im Angriff lief nicht mehr viel zusammen. Spanien setzte sich auf 21:18 ab (57.) - die Vorentscheidung. Die EM in Serbien soll für die Jensen-Truppe nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 2010 sowie Platz 17 bei der WM 2011 und der damit verpassten Olympia-Qualifikation einen Neuanfang bilden. Die Leistung gegen Spanien war zumindest ein Hoffnungsschimmer.

Die Statistik


Deutschland – Spanien 20:23 (12:13)

Deutschland: Schülke (HC Leipzig), Woltering (Buducnost Podgorica/MNE) – Zapf (Bayer Leverkusen) 2, Lang (HC Leipzig), Augsburg (HC Leipzig) 2, Müller (HC Leipzig) 2, Naidzinavicius (Bayer Leverkusen), Loerper (Team Tvis Holstebro/DEN), Hubinger (HC Leipzig) 2, Steinbach (Bayer Leverkusen) 6, Althaus (Thüringer HC), Nadgornaja (Thüringer HC) 3/3, Geschke (Vag Vipers HK Kristiansand/NOR) 1, Wohlbold (Thüringer HC) 2, Lütz (Buxtehuder SV)

Spanien: Gonzales Ramos, Navarro Giminez – Martin Berenguer 7/5, Fernández Ibáñez, Cuadrado Dehesa, Mangue Gonzales 2, Aguilar Diaz 3, Benzal Andaloussi, Alonso Bernardo, Chávez Hernández, Pinedo Saenz 2, Fernández Molinos 4, Amoros Quiles, Pena Abaurrea 2, Elorza Eguiara, Cabral Barbosa 3

Schiedsrichterinnen: Lythje/Christiansen (Dänemark)

Zuschauer: 800