Schwarzgelb und Blauweiß stürmen in der Champions League ungeschlagen ins Achtelfinale.

Düsseldorf. Die Revierrivalen marschierten im Gleichschritt, allerdings nicht wirklich synchron in das Achtelfinale. Borussia Dortmund glänzte beim 4:1 bei Ajax Amsterdam, Schalke 04 rackerte sich mühsam zu einem 1:0 gegen Olympiakos Piräus. Einen Tag nach dem FC Bayern München zogen die Ruhrgebietsvereine aber dennoch gemeinsam vorzeitig in das Achtelfinale der Champions League ein. Dass im Finale am 25. Mai im Wembley-Stadion der Deutsche Meister aus Dortmund vertreten sein könnte, schloss Franz Beckenbauer nicht aus.

„Wenn sie weiter so spielen, kann es ihnen egal sein, gegen wen sie im Achtelfinale spielen. Wer zweimal Real Madrid so an die Wand spielt, dem kann man den Champions-League-Sieg auf jeden Fall zutrauen“, urteilte Beckenbauer, schwer beeindruckt von der Topleistung der Schwarzgelben, als Experte des TV-Senders Sky. Zur gleichen Zeit sagte Jose Mourinho, der eigentlich dafür bekannt ist, den Mund gerne sehr voll zunehmen: „Das war eine Hammergruppe. Ich bin einfach nur froh, dass es nicht uns erwischt hat“, erklärte der Trainer von Real Madrid, das beim ausgeschiedenen englischen Meister Manchester City ein 1:1 erreichte, zu Weiterkommen als Gruppenzweiter hinter Dortmund.

Dortmund kam dort an, wo Schalke schon war

Schalke ziert die Tabellenspitze der Gruppe B vor dem FC Arsenal, Dortmund ist und bleibt Spitzenreiter in der Gruppe D vor Madrid, Ajax und dem sieglosen englischen Titelträger – deutscher Fußball aus dem Ruhrgebiet erwies sich in höchstem Maße konkurrenzfähig. Genau genommen waren die Klubs aus dem „Pott“ international sogar erfolgreicher als der FC Bayern. In den bisherigen 15 Gruppenspielen kassierten die drei DFB-Mannschaften erst eine Niederlage – es war das 1:3 der Münchner bei Bate Borrissow. Schalke und Dortmund kamen vor den abschließenden Gruppenspielen am 4. Dezember (in Montpellier und gegen Manchester City) ungeschlagen durch, wobei der BVB in der fraglos schwersten der acht Gruppen triumphierte.

Endlich fühlt sich der in den letzten beiden Jahren erfolgreichste deutsche Verein angekommen in der Königsklasse, nachdem im Vorjahr schon nach der Gruppenphase der Champions League Schluss war und 2010 selbst die Europa League noch eine Nummer zu groß schien. Deutschland international würdig zu vertreten – das war durchaus ein Ziel, wobei Jürgen Klopp dies nicht so klar zugeben wollte wie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. „In den letzten Jahren hat man uns vorgeworfen, dass wir den deutschen Fußball nicht richtig repräsentieren. Das haben wir nicht unbedingt auf unserer Werteskala gehabt“, sagte Klopp. Nun aber sei man froh, dass der internationale Reifeprozess im Dienste des deutschen Fußball voranschreite.

Der Meister und Pokalsieger ist in der Champions League angekommen, dort wo der Nachbar Schalke schon war. Die Gelsenkirchener sind bei ihrer fünften Teilnahme zum dritten Mal im Achtelfinale vertreten. Etliche Fans haben die Statistik überprüft und festgestellt, dass Schalke stetig besser wurde. Beim ersten Mal schieden die Königsblauen im Achtelfinale aus, dann erreichte Schalke das Viertelfinale (gegen Barcelona) und zuletzt im Jahr 2010 dann sogar das Halbfinale (gegen Manchester United). Setzt sich der Trend fort, hieße die Logik: Schalke erreicht das Endspiel. Doch würde jedoch gegen die optimistische Vorahnung und den nicht mehr heimlichen Wunsch von Beckenbauer verstoßen, dass die Bayern und Dortmund im Mai in Wembley antreten.

Die Statistiken


Amsterdam: 1 Vermeer - 24 van Rhijn, 3 Alderweireld, 4 Moisander, 17 Blind - 6 Enoh (ab 63. Hoesen) , 5 Poulsen (ab 46. Schöne), 8 Eriksen - 27 Lukoki, 10 de Jong, 21 Boerrigter (ab 73. Fischer) - Trainer: de Boer

Dortmund: 1 Weidenfeller - 26 Piszczek, 4 Subotic, 15 Hummels, 29 Schmelzer - 6 Sven Bender (ab 63. Perisic), 8 Gündogan - 10 Götze (ab 70. Blaszczykowski), 11 Reus (ab 79. Schieber), 19 Großkreutz - 9 Lewandowski. - Trainer: Klopp

Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal)

Zuschauer: 45.000

Tore: 0:1 Reus (8.), 0:2 Götze (36.), 0:3 Lewandowski (41.), 0:4 Lewandowski (67.), 1:4 Hoesen (86.)

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FC Schalke 04: Unnerstall – Höwedes, K. Papadopoulos, J. Matip, C. Fuchs – Jones, Neustädter – Farfán, Holtby (71. Pukki), Draxler (89. Barnetta) – Huntelaar (90.+1 Marica)

Olympiakos Piräus: Carroll – Torosidis, Manolas, Siovas, Holebas - Modesto (81. Ibagaza) – Maniatis, Greco (65. David Fuster) – Abdoun, Mitroglou (74. Djebbour), Paulo Machado

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

Zuschauer: 54.142

Tore: 1:0 C. Fuchs (77.)