Der FC Bayern will beim FC Valencia gewinnen und vorzeitig ins Achtelfinale einziehen. Javi Martinez steht in seiner Heimat im Mittelpunkt.

Valencia/München. Als Bayern München am Montagmorgen mit dem Lufthansa-Airbus LH 2570 Richtung Valencia abhob, stand Javi Martinez erstmals so richtig im Mittelpunkt. Auf den Bundesliga-Rekordtransfers und die Bayern wartet bei Martinez' Rückkehr nach Spanien eine echte Bewährungsrobe. Im Spitzenspiel der Champions-League-Gruppe F beim FC Valencia will der deutsche Fußball-Rekordmeister nach dem kleinen Durchhänger in der Liga alles für den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse tun.

„Wir spielen auf Sieg. Ich will dort gewinnen“, sagte Trainer Jupp Heynckes vor dem Duell mit den punktgleichen Spaniern am Dienstag (20.45 Uhr/Sky). Mit einem Erfolg wären die Bayern oder Valencia (beide neun Punkte) weiter, wenn Bate Borissow gleichzeitig nicht gegen den OSC Lille gewinnt. Schon mit einem Unentschieden in Valencia, das in der Liga als Achter schwächelt, hätten die Bayern den direkten Vergleich gewonnen. Bei einer Niederlage am Mittelmeer aber stünde der souveräne Bundesliga-Tabellenführer im abschließenden Gruppenspiel gegen Borissow gewaltig unter Druck.

„Es gilt zu verhindern, dass wir gegen Borissow ein kleines Finale haben“, sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge vor dem Abflug nach Spanien: „Deshalb müssen wir voll konzentriert und engagiert ins Spiel gehen und es besser als in Nürnberg machen. Wenn wir Gruppenerster werden wollen, und das wollen wir, müssen wir einen Punkt mitnehmen.“

Bei der Bewältigung der „schwierigen Aufgabe“ (Philipp Lahm) soll auch Martinez helfen. Der Baske, für die Rekord-Ablöse von 40 Millionen Euro von Athletic Bilbao verpflichtet, ist bislang hinter den Erwartungen geblieben. Doch noch genießt der 24-Jährige so etwas wie Welpenschutz.

„Wir werden“, sagte Rummenigge, „in Zukunft noch viel Spaß an ihm haben. Es war gut, dass wir ihm eine gewisse Eingewöhnugnszeit gegeben haben. Wir werden erst in der Rückrunde den richtigen Javi Martinez sehen.“

Martinez selbst gab sich am Montag ganz entspannt, eine leichte Trainingsblessur ließ er sich nicht anmerken. Der Defensivspezialist schlenderte am Flughafen in München lässig mit großen Kopfhörern um den Hals durch die Abflughalle, schrieb geduldig Autogramme.

In Valencia, das acht Heimspiele in Folge in der Champions League nicht verloren hat, wird Martinez von rund 50 Verwandten und Freunden aus dem Baskenland angefeuert, die seinen ersten Auftritt in der spanischen Heimat nach dem Wechsel zu den Bayern verfolgen. „Allein deswegen schon freue ich mich sehr auf das Spiel“, sagte Martinez im Interview mit fcbayern.de.

Während Heynckes erneut auf die verletzten Arjen Robben und Jerome Boateng (beide Muskelfaserriss) sowie auf Luiz Gustavo (Leistenbeschwerden) verzichten muss, steht Mario Gomez nach seiner Sprunggelenks-Operation im August erstmals in dieser Saison im Aufgebot der Münchner. Auch Franck Ribery flog mit nach Valencia. Der Franzose (Rippenprellung) war am Samstag beim mageren 1:1 in Nürnberg schmerzlich vermisst worden.

„Er ist sehr wichtig für uns. Er ist ein Schlüsselspieler“, sagte Rummenigge: „Unser Spiel ist ohne Frage ein Stück weit abhängig von ihm. Wir brauchen Franck.“

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Valencia: Diego Alves - Barragan, Rami, Victor Ruiz, Cissokho - Gago, Tino Costa - Feghouli, Jonas, Guardado - Soldado. - Trainer: Pellegrino.

München: Neuer - Lahm, van Buyten (Badstuber), Dante, Alaba - Schweinsteiger, Martinez (Timoschtschuk) - Müller, Kroos, Ribery (Shaqiri) - Mandzukic. - Trainer: Heynckes.

Schiedsrichter: Howard Webb (England)