Die Kontaktsperre zu Mitarbeitern des Klubs Montpellier HB ist am Donnerstag aufgehoben worden. Blamage für die Justiz?

Montpellier. Der unter Betrugsverdacht stehende Handball-Star Nikola Karabatic hat einen juristischen Etappenerfolg erzielt. Der französische Olympiasieger darf wie seine ebenfalls beschuldigten Teamkollegen wieder Handball spielen. Die Kontaktsperre zu Mitarbeitern ihres Klubs Montpellier HB ist am Donnerstag aufgehoben worden, dem Protest gegen die richterlichen Auflagen wurde von einem französischen Berufungsgericht stattgegeben. Damit können Karabatic und Co. ab sofort wieder am Training des französischen Serienmeisters teilnehmen und dürfen theoretisch auch wieder in der Liga eingesetzt werden.

„Das ist ein riesiger Paukenschlag, eine völlige Blamage für die Justiz“, sagte Karabatic-Anwalt Luc Abratkiewicz: „Ich bin der Meinung, dass sich dieses Verfahren in Luft auflösen wird.“

Für Karabatic könnte sich die Lockerung der Auflagen allerdings auch negativ auswirken. Weil Montpellier seinen Spielern nach französischem Recht nur in einem persönlichen Gespräch fristlos kündigen darf, wäre der Weg dafür durch die aufgehobene Kontaktsperre nun frei. Vereinspräsident Remy Levy hat mit dem ebenfalls des Betrugs beschuldigten Dragan Gajic bereits ein Kündigungsgespräch für den 7. November anberaumt. Dessen Auflagen waren am vergangenen Freitag aufgehoben worden.

Karabatic, weitere Spieler und Angehörige haben am 12. Mai im Auswärtsspiel beim abstiegsgefährdeten Klub Cesson Rennes mit Wetten auf einen Halbzeitrückstand viel Geld kassiert. Es besteht der Verdacht, dass die betroffenen Akteure das Spiel manipuliert haben. Statt eines durchschnittlichen Einsatzes von 5000 Euro waren an jenem Tag über 80.000 Euro auf das Spiel gesetzt und damit Gewinne von knapp 300.000 Euro gemacht worden. Nikola Karabatic hatte in besagtem Spiel wie einige seiner Teamkollegen verletzungsbedingt gefehlt.