Die Seattle Seahawks gewannen in der NFL gegen Green Bay mit 14:12 nach einer kritischen Entscheidung des Schiedsrichters.

Seattle. Die letzten Sekunden im Monday-Night-Game der Amerikanischen Footballliga NFL laufen. Die Green Bay Packers führen mit 12:7 gegen die Seattle Seahawks. Im letzten Versuch vor Abpfiff wirft Seahawks Quarterback Russell Wilson den Ball mehr oder weniger auf gut Glück aus 24 Yards auf den in die Endzone gelaufenen Wide Reciever Golden Tate. Mit ihm gelaufen waren vier Packers-Verteidiger. Der Ball fliegt und landet in den Händen von Safety M.D. Jennings. Interception und somit kein Touchdown für die Seahawks. Danach sah es jedenfalls aus.

Im Fall von Jennings greift sich aber auch Tate den Ball. Beide Spieler fliegen gemeinsam zu Boden. Zwei Referees stehen daneben. Einer zeigt Touchdown an, der andere die Interception.

Was dann folgte, liefert neuen Zündstoff in der anhaltenden Diskussion um die Ersatz-Schiedsrichter in der NFL. Seit dem Saisonbeginn kommen in der NFL Amateur-Schiedsrichter zum Einsatz, da die Liga die etatmäßigen Unparteiischen nach gescheiterten Vertragsverhandlungen ausgesperrt hat. Erst am Sonntag hatte es neue Gespräche zwischen beiden Seiten gegeben, allerdings endeten auch diese ergebnislos

Diese Ersatzschiedsrichter schauten sich dann den Spielzug in der Video-Wiederholung an und entschieden sich dann für den Touchdown für die Seahawks und damit für den 14:12-Sieg in letzter Sekunde für Seattle.

„Das ist entsetzlich“, sagte Packers-Quarterback Aaron Rodgers. „Schaut euch die Wiederholung an. Und denkt dabei daran, dass die Szene noch einmal überprüft wurde. Mehr werde ich nicht dazu sagen“, erklärte der Superbowl-Gewinner von 2011, der in dem Spiel acht Sacks einstecken musste.

„Fragen sie mich bloß nicht nach den Schiedsrichtern“, schäumte Packers-Trainer Mike McCarthy: „So was habe ich in vielen Jahren Football noch nicht gesehen. Das ist schwer zu ertragen.“

Die hohe Zahl an Fehlentscheidungen ist derzeit das beherrschende Thema in der NFL. Am Montag erhielten John Fox, Headcoach der Denver Broncos, und sein Assistent Jack Del Rio eine Geldstrafe in Höhe von 55.000 Dollar (43.000 Euro), weil sie die Schiedsrichter verbal angegriffen hatten. Bill Belichik, Trainer der New England Patriots, hatte einen Referee nach dem Spielende sogar am Arm festgehalten. Auch dem Trainer von Sebastian Vollmer drohen Konsequenzen.

Mit Material von sid