Der Start in das Sandplatzturnier von Barcelona ist mir einigermaßen gut gelungen. In Runde eins der Qualifikation habe ich mich gegen den Polen Lukasz Kubot durchgesetzt. Der 26-Jährige ist die Nummer 174 der Weltrangliste, aber er hat mir das Leben trotzdem schwer gemacht. 6:4, 3:6 und 6:1 lautete das Ergebnis, und erst im dritten Satz war ich so drauf, wie ich mir das vorstelle.

Im zweiten Durchgang lag ich schon 1:5 hinten, habe viel zu passiv gespielt und viel zu viele Fehler gemacht. Aber im dritten Satz lief es ganz gut, da habe ich meine Stärken ausgespielt und meine Chancen konsequent genutzt. Es war für mich der zweite Sieg im zweiten Spiel gegen Kubot, den ich vor fünf Jahren beim Challenger-Hallenturnier in Lübeck mal 6:2, 6:2 geschlagen hatte.

In der zweiten Quali-Runde treffe ich nun am Sonntag auf den Spanier Santiago Ventura. Der 29-Jährige, 120. der Weltrangliste, ist ein Sandplatzspezialist, der sehr druckvoll und mit wenig Spin spielt. Ich fürchte, das wird ein zähes Ringen. Gespielt habe ich gegen ihn noch nie.

Was mich ärgert, ist das schlechte Wetter hier in Barcelona. Es ist bewölkt, deutlich unter 20 Grad warm, und wenn ich höre, dass in Hamburg der Sommer ausgebrochen ist, frage ich mich, warum man das Rothenbaum-Turnier nicht einfach vorgezogen hat. Heute habe ich mich vor meinem Match mit dem neuen Rothenbaum-Turnierdirektor Michael Stich getroffen. Er hat für das Turnier im Juli einiges vor, hat ein paar gute Ideen.

Allerdings weiß er auch, dass sich die Zukunft des Turniers in diesem Jahr entscheidet. Wenn nicht genügend Zuschauer kommen, dürfte das Event vor dem Aus stehen. Das wäre bitter, es ist mein Lieblingsturnier, und ich will alles tun, um mit-zuhelfen, dass es bestehen bleibt.

Jetzt zählt allerdings erst einmal nur Barcelona. Drückt mir für morgen die Daumen! Viele Grüße aus Spanien, Euer Mischa.

Der Hamburger Profi Mischa Zverev (21), derzeit an Position 79 der Weltrangliste geführt, be-richtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009.