Leider muss ich meine Kolumne heute mit einer schlechten Nachricht beginnen: Mein erstes Saisonziel im Jahr 2009 habe ich verpasst. Ich wollte hier in Brisbane an Australiens Ostküste das Viertelfinale erreichen, doch schon in der zweiten Qualifikationsrunde kam das Aus.

Ich hatte gegen meinen Gegner Joseph Sirianni (33; Nr. 263 der Welt) schon in 2004 und 2006 verloren, und dass er mir irgendwie nicht liegt, bewahrheitete sich heute Vormittag. Der erste Satz war eng, wir hatten beide unsere Chancen, aber bei mir hat sich die fehlende Matchpraxis bemerkbar gemacht. Zu viele leichte Fehler, ersten Satz 5:7 abgegeben. Dann hat er mich im zweiten Satz gleich zum 2:1 gebreakt und sich in einen Lauf gespielt. Bei mir ging nicht mehr viel, am Ende ging der zweite Durchgang mit 1:6 verloren. Sirianni hat seinen Heimvorteil genutzt, und er hat sich am Abend durch ein 7:6, 7:5 über den Luxemburger Gilles Muller auch fürs Hauptfeld qualifiziert.

Ich bin allerdings gar nicht so sehr wütend über meine Niederlage. Am Anfang einer Saison ist man eben noch nicht so im Rhythmus, und auch wenn ich hier gern ein paar Matches gespielt hätte, hält sich die Enttäuschung noch in Grenzen. Was mir allerdings den Rest gegeben hat, war, dass ich am Nachmittag zehn Partien Backgammon gegen meine Mutter verloren habe…

Mein Aufenthalt in Brisbane ist trotz des Ausscheidens noch nicht beendet, da ich am Dienstag in der Doppel-Konkurrenz an der Seite des Spaniers Fernando Verdasco antrete. Sollten wir vor Freitag ausscheiden, werde ich wohl Freitag nach Sydney reisen und dort am Sonnabend in der Qualifikation für das Montag beginnende Turnier antreten. Wenn wir im Doppel weit kommen, bleibe ich hier und trainiere intensiv. Mal schauen! Morgen erfahrt ihr ein bisschen mehr über meinen Doppelpartner und unseren ersten gemeinsamen Auftritt. Viele Grüße aus Down Under, Euer Mischa

Der Hamburger Tennisprofi Mischa Zverev (21), derzeit an Position 80 der Weltrangliste notiert, berichtet in der Saison 2009 exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen auf der ATP-Tour