Nach dem frühen Aus in Stuttgart, will Tommy Haas den Eindruck vom Weissenhof nächste Woche beim Turnier in seiner Geburtsstadt korrigieren.

Stuttgart. Das Heimspiel soll für Tommy Haas auf keinen Fall so ruhmlos enden wie der Auftritt in Stuttgart. „Ich habe schlecht gespielt. Ich will das in Hamburg nächste Woche geradebiegen“, kündigte der Tennis-Routinier nach dem Achtelfinal-Aus gegen den slowakischen Qualifikanten Pavol Cervenak an. Nach dem Rasen-Erfolg über Roger Federer in Halle will sich Haas in seiner Geburtsstadt nicht so präsentieren wie auf dem Weissenhof.

Dort sorgte der 34-Jährige auch bei den Veranstaltern für lange Gesichter – denn mit dem Aus des Wahl-Amerikaners ging dem Turnier schon am Donnerstag eine der wenigen Attraktionen verloren. Haas, der in seinem Auftakt-Match noch den starken Russen Igor Andrejew bezwungen hatte, gab sich zerknirscht. „Ich weiß, dass viele Zuschauer wegen mir gekommen sind. Es tut mir ehrlich leid, dass ich sie enttäuschen musste“, sagte die ehemalige Nummer zwei der Welt.

Dabei hatte Turnierdirektor Edwin Weindorfer, dessen Firma Emotion auch das Management des Silbermedaillen-Gewinners von Sydney 2000 übernommen hat, für eine Wohlfühl-Oase gesorgt. Haas' Lebensgefährtin Sara, Tochter Valentina, Mutter Brigitte und Vater Peter weilten ebenso in Stuttgart und im Spielerhotel wie Schwester Sabine mit ihren drei Kindern. „Vielleicht zu viel Familie“, mutmaßte sein Trainer Christian Groh, der sich mit seinem Schützling schon mal auf dem Trainingsplatz zoffte. Das sei aber normal, meinte Groh.

+++ Tommy Haas scheitert bereits im Achtelfinale +++

Entscheidend für die Pleite gegen Cervenak hielt der Coach den Umstand, dass Haas in der schwäbischen Metropole nicht zur Ruhe kam. Jeder wollte etwas von ihm, und das nervte Haas wohl gewaltig, auch wenn er erklärte, er habe sich auf dem Killesberg sehr wohlgefühlt.

Für schlechte Stimmung hatte bei Haas zuletzt vor allem die verpasste Olympia-Teilnahme gesorgt, weil ihn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erst gar nicht für eine mögliche Wildcard beim Internationalen Tennis-Verband (ITF) gemeldet hatte. Haas bezeichnete das als „bodenlose Frechheit“.

Neben dem Altmeister sollen Olympia-Starter Philipp Kohlschreiber und der nicht für London nominierte Wimbledon-Viertelfinalist Florian Mayer in Hamburg die Zuschauer locken. Auch von Cedrik-Marcel Stebe und Tobias Kamke erhofft sich Turnierdirektor Michael Stich gute Leistungen. Haas wird nach dem größten deutschen Turnier zurück in seine zweite Heimat Amerika reisen und in Los Angeles in die Hartplatzsaison vor den US Open starten – weit weg von Olympia.