Bis 2014 wird Scholl an die ARD gebunden. Bayerns Boss Karl-Heinz Rummenigge macht sich beim Thema TV-Erlöse indes große Sorgen.

Bremen/Frankfurt. Der frühere Fußball-Nationalspieler Mehmet Scholl wird auch in den nächsten zwei Jahren als Fußballexperte für die ARD tätig sein. Die ARD-Intendanten beschlossen auf ihrer zweitägigen Sitzung in Bremen die Verlängerung der Zusammenarbeit bis Sommer 2014, wie der ARD-Programmdirektor Volker Herres am Mittwoch sagte. Damit werde der 41-Jährige die Fußball-Live-Übertragungen im Ersten bis einschließlich der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien begleiten. Scholl überzeuge nicht nur durch sein fundiertes Wissen, sondern auch durch seinen Humor, betonte Herres.

Rummenigge fürchtet massive Wettbewerbsnachteile

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München fürchtet wegen zu geringer Erlöse aus den Bundesliga-Medienrechten international einen massiven Wettbewerbsnachteil. «In Italien, einem Land, das wirtschaftlich am Boden ist, kassieren die Klubs eine Milliarde - das ist drei Mal mehr als wir, weil wir ja von unseren 420 Millionen 90 an die Zweite Liga abführen. Warum Italien so viel mehr erhält, hat mir bisher noch keiner plausibel erklärt», sagte Rummenigge in einem Interview mit dem Münchner Merkur.

In den kommenden Wochen beginnt die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit der Ausschreibung der Medienrechte ab der Spielzeit 2013/2014. In der laufenden Periode kassiert die Liga durchschnittlich 412 Millionen Euro pro Jahr. «Es heißt immer: Der deutsche TV-Markt gibt nicht mehr her. Aber: Wenn wir da nicht Licht am Ende des Tunnels bekommen, kriegen wir international bald einen massiven Wettbewerbsnachteil», betonte Rummenigge.

Qual der Wahl: Bundesliga-Rechte sollen zerstückelt werden

Wirtin könnte TV-Vermarktung ändern - Bundesliga zittert

Der Münchner Vorstandschef sieht im internationalen Vergleich aktuell vor allem deshalb Probleme auf die Bundesliga zukommen, da die anderen europäischen Topligen bei der Vermarktung aufgeholt haben. «Die Klubs im Ausland holen im Vermarktungsbereich auf. Das war immer die Domäne der Bundesliga, da waren wir besser, aber dieser große Vorteil schwindet. Das ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft. Nicht nur für Bayern, sondern für die ganze Liga», sagte Rummenigge. (dapd/sid/abendblatt.de)