Bayern-Trainer Heynckes erwartet ein „hochklassiges“ Duell mit Manchester City und gibt Boateng gegen seinen Ex-Klub eine Einsatzgarantie.

München. Nach dem Spaziergang durch die Bundesliga wartet heute Abend in der Champions League (20.45 Uhr/Sky) mit Manchester City ein echter Prüfstein auf die Bayern. Besonders Torwart Manuel Neuer, der 838 Minuten ohne Gegentor ist, könnte gegen die offensivstarken Engländer mehr gefordert sein, als bisher in der Bundesliga. „Manchester City ist ein Knaller, und ich gehe davon aus, dass sie auch mich fordern werden“, sagte der Nationaltorhüter des FC Bayern.

Jupp Heynckes versprach Experten und Zuschauern ein „hochklassiges Spiel“ in der natürlich ausverkauften Münchner Arena. Der Bayern-Trainer zeigte sich nach einem zweitägigen Videostudium „beeindruckt“ vom Tabellenzweiten der englischen Premier League. „Das ist eine absolute europäische Spitzenmannschaft und für uns eine riesige Herausforderung“, erklärte der 66-jährige Coach.

Bangemachen gilt aber natürlich nicht beim Bundesliga-Dominator. „Champions League ist eine ganz andere Liga. Aber wir sind gerüstet. Wir haben auch Spieler auf dem Feld, die Respekt einflößen und ein Spiel entscheiden können“, sagte Heynckes. Ribéry, Gomez oder Müller zum Beispiel – auch Arjen Robben, der als Joker von der Bank kommen könnte. „Es ist wichtig, dass Arjen wieder hergestellt ist. Er kann gegen Manchester ein großer Gewinn sein“, betonte Heynckes.

Die Bayern haben nach dem 2:0-Auftaktsieg in Villarreal eine glänzende Ausgangsposition. ManCity dagegen ist nach dem 1:1 im ersten Gruppenspiel gegen den SSC Neapel „ein bisschen in Zugzwang“, wie Neuer meinte. „Es wäre schön, wenn wir die packen. Dann wären sie fünf Punkte zurück“, betonte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. „Es ist ein brisantes, schwieriges Spiel. Gegen Manchester gilt es zu bestehen“, erklärte Neuer.

Der Lokalrivale von Manchester United hat in den vergangenen Jahren „mit großem finanziellen Aufwand aufgerüstet“, wie Rummenigge betonte. Mehr als eine halbe Milliarde Euro hat Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus Abu Dhabi in Spieler wie Edin Dzeko investiert, der im vergangenen Winter für 35 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg in die Premier League wechselte. Die Offensivabteilung des Teams von Trainer Roberto Mancini ist neben Dzeko mit weiteren Topspielern wie Sergio Agüero (44,0 Millionen), David Silva (28,75), Samir Nasri (27,5), Carlos Tevez (29,0 Mio) und dem in München gesperrten Mario Balotelli (29,5) hervorragend bestückt. „Die Offensive spielt sehr stark. Es gilt, dass wir dagegen halten“, forderte Jérome Boateng.

Für den im Sommer für 13,5 Millionen Euro von ManCity nach München gewechselten Innenverteidiger ist es „etwas Besonderes“, gegen seine ehemaligen Kollegen anzutreten. Von Heynckes bekam Boateng schon vorab eine Einsatzgarantie – und zusätzlich ein großes Lob. „Er ist genau der Spieler, den wir gebraucht haben.“ Eventuell wird Daniel van Buyten neben Boateng spielen müssen, denn Holger Badstuber droht wegen eines grippalen Infektes auszufallen. Die Stammkräfte ließ Heynckes beim Abschlusstraining überraschend pausieren - Kräfte sammeln war ihm wichtiger. „Wir müssen 90 Minuten Höchsttempo gehen“, betonte Heynckes.

Ribery: Die "besten Bayern" kann "keiner aufhalten"

Die national übermächtigen Bayern fühlen sich aktuell für Gegner jeglichen Kalibers gewappnet – auch international. „Seit ich hier bin, habe ich den FC Bayern noch nie so stark erlebt wie jetzt“, erklärte der Franzose Franck Ribéry. Neuer ist gespannt, wie offensiv Manchester City agieren wird: „Bis jetzt haben wir noch keine Mannschaft gehabt, die uns richtig in die Defensive gedrängt hat.“ ManCity sei nicht schlechter als Manchester United, gegen das Neuer in der letzten Saison im Halbfinale der Champions League mit Schalke ausschied. „Ich denke aber nicht, dass ich so viel wie damals zu tun kriegen werde“, prophezeite Neuer. (dpa/abendblatt.de)