Die ARD und der Bezahlsender Sky Deutschland behalten auch ab der Spielzeit 2013/14 die wichtigsten TV-Rechte an der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga.

Berlin/Frankfurt. Rekordeinnahmen für die Clubs: Die Deutsche Fußball Liga erlöst ab 2013/14 durchschnittlich 628 Millionen Euro pro Jahr aus Medienrechten, gut 50 Prozent mehr als bisher. Grund ist ein Bieterwettstreit um die Live-Rechte, den Sky für sich entschied. Frankfurt a.M. (EPD). Die ARD und der Bezahlsender Sky Deutschland behalten auch ab der Spielzeit 2013/14 die wichtigsten TV-Rechte an der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga. Das gab die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Dienstag in Frankfurt bekannt. Die ARD wird weiter die Zusammenfassungen der nachmittags ausgetragenen Samstags- und Sonntagsspiele im frei empfangbaren Fernsehen zeigen, Sky sicherte sich erneut die Live-Rechte für Kabel und Satellit sowie zusätzlich die Rechte für die Ausstrahlung im Internet und über Mobilfunk. Die Deutsche Telekom, die aktuell die Internetrechte besitzt und nun auf alle Live-Rechte geboten hatte, ging leer aus.

Die Liga kann ihre Einnahmen deutlich steigern. In den vier Spielzeiten ab 2013/14 nimmt sie durchschnittlich 628 Millionen Euro pro Jahr aus Inlands-Medienrechten ein, bisher waren es 412 Millionen Euro. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert sagte, die Liga habe nicht mit einem solchen Rekordergebnis gerechnet. Die Erlössteigerung sei auf die besondere Wettbewerbssituation zurückzuführen. Sky habe bei jedem der erworbenen Live-Pakete mehr Geld geboten als die Mitbewerber. Ob der von Rupert Murdoch kontrollierte Konzern einzelne Rechte an andere Unternehmen sublizenziere, sei nicht die Entscheidung der DFL.

Erstmals erwarb auch der Axel-Springer-Verlag Verwertungsrechte des Ligaverbandes. Ab der Spielzeit 2013/2014 könne Springer von allen Spielen sogenannte Highlight-Clips im Web-TV und Mobilfunk anbieten, erklärte Seifert. Der Abruf ist eine Stunde nach Spielende als Pay-Angebot und ab 0 Uhr des Folgetags frei möglich.

Die ARD sicherte sich außerdem ein Paket mit sieben Live-Spielen für das frei empfangbare Fernsehen. Dieses umfasst den Saison- und Rückrundenauftakt sowie die Relegationsspiele und den Supercup. Die Zweitverwertung der Bundesliga-Begegnungen vom Samstagnachmittag und die Erstverwertung des 18.30-Uhr-Spiels am Samstagabend bleiben beim ZDF. Der Privatsender Sport1 übernimmt wie bisher die Zusammenfassung von der zweiten Bundesliga am Freitag und Sonntag, zudem zeigt er das Zweitliga-Spiel am Montag live.

Seifert sagte, die Entscheidung bei den Live-Rechten gegen die Telekom habe nichts mit etwaigen medienrechtlichen Problemen zu tun: „Wir sind davon ausgegangen, dass die Telekom hier einen gangbaren Weg gefunden hätte.“ Medienrechtler und Medienaufseher hatten infrage gestellt, ob die zu 32 Prozent im Staatsbesitz befindliche Telekom größere Rechtepakete kaufen und verwerten dürfte.

Liga-Präsident Reinhard Rauball sprach von einem „guten Tag für die Bundesliga und damit für den gesamten deutschen Fußball“. Clubs, Fans und Medienpartner hätten nun Planbarkeit für die kommenden Jahre. Seifert sagte, inklusive der internationalen Einnahmen erlöse der deutsche Profifußball künftig jährlich etwa 700 Millionen Euro aus den Medienrechten. Die Bundesliga festige dadurch ihre Stellung als eine der umsatzstärksten Fußball-Ligen der Welt.