Nach dem Riss der Achillessehne wurde David Beckham bereits operiert. Der Nationalspieler will aber seine Karriere fortsetzen.

Mailand. David Beckhams Traum von der Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika ist geplatzt, an das Ende der glanzvollen Laufbahn denkt im „Becks-Clan“ trotz des befürchteten Achillessehnenrisses aber niemand. „Ich erwarte, schnell und völlig wiederhergestellt zu sein“, ließ Beckham am Montag mitteilen. Auch sein Manager Simon Oliviera verbreitete Zuversicht. „Das ist nicht das Ende seiner Karriere“, sagte Oliviera dem Sender BBC. „Selbst wenn er die WM verpassen sollte, ist es ein Ziel, zum Ende der Major- League-Soccer-Saison wieder mit den Los Angeles Galaxy zu spielen.“

Beckham wurde am Montag im finnischen Turku operiert. Wie die Nachrichtenagentur STT meldete, dauerte der Eingriff knapp eine Stunde. Alles sei gut verlaufen, teilte der Chirurg und Sportmediziner Sakari Orava danach mit. Der 34-jährige englische Fußballstar soll die Nacht in Turku verbringen.

Beckhams Teilnahme am WM-Turnier in Südafrika schloss Orava aus. „Das WM-Turnier ist jetzt ein ziemlich unrealistisches Ziel“, betonte der Chirurg, der bereits zahlreiche Sportstars operiert hat. Er sprach von einer „Routine-Angelegenheit“. Beckham, der 34 Jahre alte Fußball-Star aus England, hatte die Verletzung am Sonntag beim 1:0- Sieg des AC Mailand gegen Chievo Verona in der italienischen Serie A erlitten. Englands Nationalcoach Fabio Capello hatte noch am Sonntagabend Kontakt aufgenommen zu Beckham, der am Montag mit einem Privatjet nach Finnland flog, und ihm seine Unterstützung zugesichert.

Allerdings hat der italienische Erfolgstrainer den Mittelfeldakteur zumindest für die WM abgeschrieben. „David ist ein großartiger Profi, der sehr hart auf die WM hingearbeitet hat. Auf ihn verzichten zu müssen, ist ein herber Schlag“, betonte Capello, der sich dann aber doch noch eine kleine Resthoffnung erhielt. „Wir müssen das Ergebnis der Untersuchung abwarten.“ In den italienischen Zeitungen beherrschte Beckhams Pech die Schlagzeilen. „David in Tränen. Die Saison ist vorbei“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“ am Montag.

„Ein Drama“, titelte der „Corriere dello Sport“, nachdem Milan (58 Punkte) bis auf einen Zähler an Meister und Tabellenführer Inter Mailand (59) heranrückte. In Tränen aufgelöst und mit starken Schmerzen war Beckham kurz vor Ende der Partie vom Platz getragen worden. Dem vom amerikanischen Erstligisten Los Angeles Galaxy bis Saisonende ausgeliehenen Profi war die Schwere der Verletzung sofort klar: „Sie ist gerissen“, rief Beckham immer wieder, als er neben der Milan-Bank behandelt wurde. Seine Mitspieler und Trainer Leonardo waren entsetzt.

„Das tut mir sehr Leid für David“, sagte der brasilianische Coach. Nach „Gazzetta“-Angaben hat Beckham noch in der Nacht zum Montag mit dem Teamarzt der englischen Nationalelf und den Verantwortlichen von LA Galaxy die weitere Behandlung abgeklärt. Im Anschluss an die Operation werde Beckham zur Rehabilitation nach Los Angeles fliegen. Sein zweites Gastspiel beim AC Milan nahm damit ein vorzeitiges und trauriges Ende. Der Engländer hatte bereits im Vorjahr bei den Italienern gespielt, um sich während der Spielpause in den USA fit zu halten und für ein Comeback in der englischen Nationalmannschaft zu empfehlen. In Mailand wollte der Mittelfeldstar sich in diesem Frühjahr die WM-Nominierung verdienen. Nationalcoach Capello hatte zuletzt signalisiert, den in den vergangenen Wochen überzeugenden Beckham mit nach Südafrika nehmen zu wollen.