Fünf Treffer bei fünf Versuchen waren es jüngst in der Bundesliga gegen den SC Magdeburg, sieben zuletzt in der Champions League.

Hamburg. Sein Name stand in den vergangenen Spielen ganz oben in der Torschützenliste der HSV-Handballer: Matthias Flohr. Fünf Treffer bei fünf Versuchen waren es jüngst in der Bundesliga gegen den SC Magdeburg, sieben zuletzt in der Champions League beim norwegischen Meister Fyllingen HB. Vom Beruf eigentlich Abwehrrecke, Vitali Tajbert , zu einem kompletten Spieler, der national und international höchste Ansprüche erfüllt - physisch wie psychisch.

Komplimente dafür hört er gern, "wer nicht?", aber er gibt sie gleich an die Mannschaft weiter. So ist er. "Dass wir insgesamt als Team in dieser Saison auf höherem Niveau spielen, gibt jedem Einzelnen von uns mehr Sicherheit. Dies wiederum steigert die Mannschaftsleistung und die dann erneut die individuelle Leistung", sagt Flohr. Das müsse man wie eine mathematische Reihe verstehen. Eine Formel hat der Student der Mathematik und der Sportwissenschaften an der Universität Hamburg dafür noch nicht entwickelt. Vielleicht 1 + 1 = 3? Nein, sagt Flohr, "das ist eher ein Produkt. Also etwas wie X mal Y = XY mal XY = (XY)⊃2;."

Kein Wunder, dass bei Spielereien wie diesen sein Trainer Martin Schwalb zum Ritterschlag ausholt: ",Matti' ist ein hochintelligenter und fröhlicher Hochleistungssportler. Er weiß, was er kann und was er tun muss, und er ist immer bereit zu kämpfen und zu ackern. Das ist eine große Qualität. Für die Mannschaft geht er durchs Feuer, und genau das hat ihm bei den Kollegen und mir hohes Ansehen verschafft."

Flohr, 1,87 m groß, 93 Kilo schwer, ist unter den Stammspielern der HSV-Weltauswahl der einzige Nicht-Nationalspieler. 24 Juniorenländerspiele stehen für den gebürtigen Aachener zu Buche, den Sprung zu Bundestrainer Heiner Brand hat er bisher nur in dessen Notizblock geschafft. Sein Pech: Auf seiner Position des Linksaußen hat er mit Torsten Jansen (HSV) und dem Kieler Dominik Klein zwei Weltklasseleute vor sich. Flohr hängt der Nationalmannschaft keine Gedanken nach, vielmehr beschäftigen ihn Meisterschaft, Champions League und das nahende Examen. "Training, Spiele, Uni-Kurse und Klausuren zu vereinbaren ist derzeit nicht einfach." Jörg Förster hilft ihm dabei. Als erster Hochschulstandort bundesweit hat Hamburg eine Personalstelle für die Spitzensportförderung an den Hochschulen eingerichtet. Förster vermittelt zwischen Profis und Professoren. Damit einer wie Flohr nicht nur bei den HSV-Handballern gute Noten erhält.

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