Helmut von Soosten, Trainer der Volleyball-Damen des VT Aurubis, mahnt zur Geduld und gibt seiner Mannschaft Zeit, um sich zu entwickeln.

Hamburg. Helmut von Soosten ließ sich nicht blenden. "Wir brauchen mindestens noch zwei, drei Begegnungen, um unser Niveau der vergangenen Serie zu erreichen", sagte der Trainer des VT Aurubis nach dem 3:0-(27:25, 25:19, 25:21)-Sieg seiner Volleyballerinnen über Bundesliga-Aufsteiger SV Sinsheim. 700 Zuschauer in der Arena Süderelbe waren von den 71 Spielminuten nur mäßig begeistert. Damit die Qualitätssteigerung nicht zu lange auf sich warten lässt, hofft der Coach auf ein Testspiel in dieser Woche gegen Meister Schwerin. Dem fehlt in der jungen Saison ebenfalls Spielpraxis.

Schwerin bat deshalb um einen Termin am Mittwoch oder Donnerstag in Neugraben.

Angriff und Annahme sind die Elemente, die von Soosten sorgen. Bei der 1:3-Niederlage am vergangenen Mittwoch beim Dresdner SC, einem Mitkonkurrenten um die angestrebten Plätze eins bis drei, mangelte es den Hamburgerinnen vor allem an Stabilität (in der Annahme des gegnerischen Aufschlags) und Durchschlagskraft. Bei 53 Angriffen über die Außenpositionen schafften sie 13 Punkte. "25 Prozent sind eine schwache Erfolgsquote", klagte Manager Horst Lüders, "dabei glaubten wir, uns auf dieser Position gezielt verstärkt zu haben."

Gegen Sinsheim gelang zwar Besserung, doch die schien phasenweise eher der Harmlosigkeit des jungen Gegners (Durchschnittsalter: 21,5 Jahre) geschuldet. Immerhin: Auf Saskia Radzuweit (14 Punkte/Quote: 56 Prozent), Lousiane Penha Souza (13/46 Prozent) und Anne Friedrich (11/32 Prozent) war diesmal Verlass, besonders in kritischen Situationen. Und die Brasilianerin Souza, sie kam aus Schwerin, deutete im zweiten Spiel nach ihrer Rückenverletzung an, dass sie die erhoffte Verstärkung werden könnte. "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent", sagte die 24-Jährige. Das hat sie mit der gesamten Mannschaft gemein. Unverständlich blieben aber die zahlreichen direkten Annahmefehler. Annahme ist eine Sache der Konzentration. "Und des Selbstvertrauens", ergänzte von Soosten. "Das müssen wir uns schnellstens erarbeiten."