Der Sieg gegen Tel Aviv könnte den Hamburger SV und seine Anhänger milde stimmen. Doch nun droht Ärger um Stürmer-Star Mladen Petric.

Hamburg. Irgendetwas ist anscheinend immer beim Hamburger SV. Nur keine Ruhe. Einerseits sorgte 9,5-Millionen-Einkauf Markus Berg mit einem Doppelpack (5., 12.) beim 4:2 (3:1)-Erfolg im ersten Heimspiel in der Europa League gegen Hapoel Tel Aviv für zufriedene Gesichter, andererseits bereiten nun die Vertragsgespräche mit Mladen Petric und dessen Berater neuen Frust. „Das belastet mich, es ist eine Scheiß-Situation“, sagte der Kroate.

Bis 2012 steht er beim HSV noch unter Vertrag, soll angeblich 2,5 Millionen Euro im Jahr verdienen. Nach seinem Sommerflirt mit dem VfL Wolfsburg bot der HSV nun laut Hamburger Abendblatt eine Aufstockung der Bezüge um 300.000 Euro für eine vorzeitige Vertragsverlängerung an. Für Petric und dessen Berater Volker Struth aber wohl zu wenig, der Berater machte die Verhandlungen in der vergangenen Woche deshalb öffentlich und versuchte so, Druck auf den Verein auszuüben. „Mir ist rätselhaft, warum der Berater schwadroniert“, sagte HSV-Chef Bernd Hoffmann, „das Thema ist jetzt erst mal erledigt.“

Der 28-Jährige Petric war vergangene Woche noch der gefeierte Held beim 1:0-Sieg in der Bundesliga gegen Bayern München gewesen, Donnerstagnacht schlüpfte nun Berg in diese Rolle und stellte mit seinen beiden Treffern früh die Weichen in Richtung des 100. Sieges in Hamburgs Europapokalgeschichte. „Das war ein gutes Gefühl“, sagte Berg, „aber ich habe in den letzten Wochen hart gearbeitet und war mir sicher, dass der Knoten irgendwann platzt.“

Das Vertrauen von Trainer Bruno Labbadia in den 22 Jahre alten Schweden, der zuletzt in einer Formkrise gesteckt hatte, zahlte sich also aus. „Er ist noch sehr jung, hat im Sommer bei der U21-EM sein erstes großes Turnier gespielt, dann der Wechsel aus Groningen nach Hamburg - wir haben aber immer Vertrauen in ihn gehabt, und gegen Tel Aviv hat er die richtige Antwort gegeben“, sagte Labbadia.

Ob es allerdings eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte um Marcus Berg geben wird, zeigt sich schon am kommenden Sonntag (17.30 Uhr/live im Ticker auf abendblatt.de sowie bei Sky und Liga total). Dann gilt es für den HSV die Tabellenführung in der Bundesliga bei Hertha BSC Berlin zu verteidigen. „Das ist eine Mannschaft mit Qualität, wir sehen sie nicht als Tabellenletzter“, sagte Labbadia, „es ist auch eine unglückliche Situation, dass es dort den Trainerwechsel ausgerechnet vor unserem Spiel gegeben hat.“

Nutzen Sie unseren HSV SMS Dienst und seien Sie immer auf dem Laufenden bei News und Ergebnissen rund um die Rothosen.