Erstmalig wird der Sieger der Champions-League in einem Final-Four-Turnier bestimmt. Die Meinungen darüber gehen auseinander.

Hamburg. Schon möglich, dass Stefan Lövgren wehmütig wird, wenn er am 29. und 30. Mai 2010 in der Kölner Lanxess-Arena ist. Es ist das Wochenende des ersten Final-Four-Turniers in der Geschichte der Handball-Champions-League.

Der Schwede wird dabei sein, aber eben nicht mehr mittendrin, nachdem er seine großartige Karriere beim THW Kiel gerade hat ausklingen lassen. Er wirbt nun als Botschafter für die Finalrunde, von der Tor Lian, Präsident des Europaverbands EHF, glaubt, dass es "eine Signalwirkung für den gesamten Handballsport" haben wird.

Beim HSV Hamburg ist die Begeisterung gedämpfter. "Eine Finalrunde ergibt keinen Sinn", wetterte Vizepräsident Dierk Schmäschke, als die EHF-Pläne im Winter bekannt wurden. Die Skepsis ist verständlich: Dem Verein drohen mögliche Zuschauereinnahmen aus den Heimspielen im Halbfinale und Finale zu entgehen. Die garantierte Antrittsprämie, 150 000 Euro pro Final-Four-Teilnehmer, kann das kaum auffangen. Einschließlich der Turniersiegprämie von 350 000 Euro könne der neue Champions-League-Gewinner zwar bis zu 495 000 Euro einstreichen, verkündete die EHF gestern stolz. Was verschwiegen wurde: In der Vorsaison waren bis zu 555 000 Euro für den Sieger drin. Trotzdem plädiert HSV-Prokurist Christoph Wendt dafür, "dem Modus eine Chance zu geben. Wenn der Event ein Erfolg wird, wird sich das mittelfristig auch finanziell bemerkbar machen".

Von heute an stehen die ersten 10 000 Eintrittskarten zum Preis von 50 bis 200 Euro zum Verkauf (Tel. 0221 280288 oder www.ehffinal4.com ). Weitere Karten kommen im Februar auf den Markt, ehe die vier beteiligten Vereine Anfang Mai ihr Kontingent von je 1000 Tickets zugeteilt bekommen. "Das würde, sollten wir uns qualifizieren, kaum reichen, um die Nachfrage unserer Fans zu bedienen", sagt Wendt. Der HSV will deshalb vorsorglich ein gewisses Kontingent aufkaufen. Diese Karten sollen den Dauerkartenkunden angeboten werden, wobei der Vereinsrabatt von zehn Prozent in vollem Umfang weitergegeben wird.

Beschlossen hat die EHF, ihr Schiedsrichter-Versteckspiel zu beenden. Künftig werden die Ansetzungen fünf Tage vor jedem Spiel bekannt gegeben. Die bisherige Frist von zwei Stunden, die Manipulationen vorbeugen sollte, hatte sich als nicht praktikabel erwiesen.

Aktuelle News, Ergebnisse und Hintergrundberichte rund um das Thema HSV Handball und aus der Handball Bundesliga per SMS-Dienst auf Ihr Handy.