Sabine Lisicki gewann das harte Auftaktmatch bei den US Open. Michael Berrer scheiterte hingegen als neunter Deutscher.

New York. Für Teenie Sabine Lisicki war ihr Auftaktmatch bei den US Open in New York alles andere als das erwartete Kinderspiel. Am ersten offiziellen „Familientag“ in der Turnier-Geschichte gewann die 19 Jahre alte Hoffnungsträgerin nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle mit 7:6 (7:4), 6:7 (4:7), 6:1 gegen Aravane Rezai (Frankreich) und folgte nach 2:21 Stunden Spieldauer einem deutschen Quartett in die zweite Runde.

Die erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier gesetzte Lisicki offenbarte bei ihrem „Debüt“ ungewohnte Aufschlagschwächen. Die fehlende Spielpraxis wegen einer wochenlangen Pause nach einer Schulterverletzung war der Weltranglisten-25. deutlich anzumerken. Wimbledon-Viertelfinalistin Lisicki ist auch in der nächsten Runde gegen Anastasia Rodionowa (Australien) Favoritin.

Dagegen scheiterten Benjamin Becker (Orscholz), Michael Berrer (Stuttgart) und Julia Görges (Bad Oldesloe) am zweiten Turniertag und erhöhten das Kontingent der in der ersten Runde ausgeschiedenen Deutschen auf neun Profis.

Becker verlor gegen den Weltranglisten-Zehnten Fernando Verdasco (Spanien) mit 5:7, 4:6, 5:7. Vor drei Jahren hatte der Weltranglisten-45. noch im Achtelfinale gestanden. Berrer zog im Duell der Qualifikanten gegen den Argentinier Horacio Zeballos mit 3:6, 6:7 (7:9), 6:3, 0:6 den Kürzeren.

Zuvor war Görges der Paris-Siegerin Swetlana Kusnezowa (Russland/Nr. 6) mit 3:6, 2:6 unterlegen. Für die stark erkältete Görges war es bei ihrer dritten US-Open-Teilnahme die dritte Erstrunden-Niederlage. „Ich habe mich nicht schlecht verkauft, aber trotzdem ist es deprimierend“, meinte die 20-Jährige, die bei den Grand Slams ein unglaubliches Auslosungspech verfolgt.

Am ersten „Family Day“ in der Turnier-Historie waren Tausende Kinder und Jugendliche auf die Anlage in Queens geströmt und sorgten für eine lautstarke Atmosphäre. Dessen ungeachtet bereitete sich Simon Greul (Stuttgart) in aller Ruhe auf dem abgelegenen Platz 15 auf seinen großen Auftritt vor. Der 28-Jährige trifft am Mittwoch oder Donnerstag auf Titelverteidiger Roger Federer (Schweiz) - und hat sich bereits einen Schlachtplan zurechtgelegt.

„Ich muss voll durchziehen und viel riskieren. Ich freue mich auf dieses Spiel, auch wenn die Aufgabe vielleicht unlösbar ist“, sagte Greul vor dem ersten Duell mit dem Weltranglistenersten, der nach seinem sechsten US-Open-Titel in Folge greift und in Flushing Meadows seit 2003 nur 13 Sätze abgegeben hat.

Während Greul bei seinem Fünfsatz-Sieg zum Auftakt viel Kraft ließ, marschierte Titelverteidiger Federer bei seinem ersten Grand-Slam-Turnier als Vater locker in die zweite Runde. Da die erst wenige Wochen alten Zwillingstöchter Charlene und Myla mit im Big Apple sind, muss Federer improvisieren. „Manchmal reicht es nur für fünf, sechs Stunden Schlaf. Aber es ist wichtig für die Kleinen, dass Mami und Papi zusammen sind“, meinte der Wimbledon- und Paris-Gewinner.

Erst am Mittwoch sind die letzten drei der ursprünglich 19 gestarteten Deutschen mit ihren Erstrunden-Einsätzen an der Reihe. Neben Greul hatten bei der mit 21,6 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung auch Tommy Haas (Sarasota/USA), Philipp Kohlschreiber (Augsburg) sowie Qualifikantin Angelique Kerber (Kiel) die zweite Runde erreicht.

Wimbledon-Halbfinalist Haas machte bei seinem Auftakt der Wind zu schaffen. „Da bekomme ich immer wässrige Augen. Mein Spiel hatte viele Höhen und Tiefen“, urteilte der 31-Jährige nach dem Viersatz-Sieg gegen Alejandro Falla (Kolumbien). In der nächsten Runde trifft Haas auf Robert Kendrick (USA). SID ul ho