Weltrekorde in fast jedem Rennen, aber keine Blutkontrollen auf Doping danach: Ein schlechteres Zeugnis hätte sich der Schwimmweltverband Fina bei seinen Weltmeisterschaften in Rom nicht ausstellen können.

Der Verdacht kraulte in jedem Rennen mit, selbst die unschuldigsten Mienen und die wortreichsten "Ich bin sauber"-Beteuerungen dürften ihn nicht ausgeräumt haben.

Es bleibt das Dilemma des Spitzensports, dass er bei seinen kritischen Betrachtern Kredit und Glaubwürdigkeit verspielt hat. Das trifft auch jene, die diese Entwicklung nicht zu verantworten haben. Das Vertrauen wird kaum wieder herzustellen sein, auch wenn in Rom eher eine Material- denn eine Medizinschlacht tobte. Die Fina hat sich jetzt zur Abrüstung entschlossen; keine Hightech-Anzüge mehr, Rückkehr zu Badehose und -anzug. Das wird die Schwimmer bremsen und dem Sport einen Teil seiner Attraktivität nehmen. Konsequent wäre es, sofort alle Bestenlisten zu schließen und einen Neubeginn zu starten. Auch im Kampf gegen Doping.