Kleine Felder, große Gelder - die alte Turfweisheit stimmte gestern Abend nicht. Gegen die beiden Favoriten gab's im Rennen kein Ankommen.

Sicher mit 28 Längen siegte der neunjährige Bernaar mit Amateurreiter Oliver Schnakenberg im Sattel vor dem gleichaltrigen Fiepes Shuffle unter Jan Korpas.

Nach 3600 Metern inklusive Schwimmeinlage im Teich mit den Kräften am Ende, retteten sich die beiden Hindernispferde ins Ziel. Bernaar wird im Ort Jerusalem bei Bremen trainiert, und die Besitzerin kassiert immerhin 5000 Euro Siegbörse.

Auf die Plätze hoppelten Nilex sowie Boccatus. Dennoch disqualifizierte sie die Rennleitung; das sparte dem Renn-Club 2500 Euro Preisgeld. Während sich die Besucher auf Sattelplatz und Tribünen wunderten, wussten die Zuschauer direkt am See Bescheid: Beide Pferde hatten ihre Jockeys im Wasser abgeworfen. Da das erneute Besteigen eines reiterlosen Galoppers laut Paragraf 488 der Rennordnung jedoch verboten ist, blieb der Start unter dem Strich brotloser Sport. Somit galt die Dreierwette auch für nur zwei Pferde im Ziel. Sie zahlte 82 für zehn Euro Einsatz.

An den Totokassen gab es Diskussionen. Nicht über die Disqualifikation, sondern über das Rennen an sich. Für viele wirkte die einstmals attraktive und stark besetzte Prüfung mit gerade mal vier Startern als Farce.