Jere Karalahti steht zu seinem Wort. Am 8. Mai verkündete der Finne seinen Wechsel nach Russland und versprach auf der Vereinshomepage der Hamburg Freezers, dass er irgendwann zurückkehren wird.

Hamburg - 21 Tage später ist er wieder da. Der Vertrag mit dem russischen KHL-Klub Neftekhimik Nizhnekamsk soll in den kommenden Tagen aufgelöst werden. Dann wäre der wohl spektakulärste Spielerwechsel in der Freezers-Historie perfekt. "Es ist zumindest der gefühlvollste Transfer unserer Geschichte. Es kommt im Profisport nicht häufig vor, dass ein Spieler der gerade erst gewechselt ist anruft und höflich fragt, ob er wieder zurück darf.", so Geschäftsführer Boris Capla, der keinen Hehl daraus macht eine spezielle Beziehung zu dem charismatischen Abwehrhünen zu haben. Karalahti ist froh, dass er zurück ist, auch wenn er dafür finanziell große Einbußen in Kauf nimmt. "In Russland hätte ich richtig viel verdienen können. Geld ist für mich aber nicht alles im Leben. Ich habe die Entscheidung nach Russland zu gehen übereilt getroffen. Ich habe viel gegrübelt. Als ich aber beim UEFA-Cup-Spiel des HSV gegen Bremen in Hamburg war habe ich gemerkt: Hier gehöre ich hin, das ist mein zweites Zuhause", erklärt der ehemalige NHL-Star und klopft sich dabei dreimal auf sein Herz. Dankbarkeit statt Geldgier. Ein im Profisport äußerst seltener Fall, wenngleich er mit einem Augenzwinkern zugibt: "So sehr ich die Stadt, den Verein und die Menschen hier liebe - ich spiele nicht für Lau", scherzt Karalahti, der nicht vergessen hat, was die Freezers im vergangenen Jahr für ihn riskiert haben und ihn trotz Alkoholeskapaden und Gerichtsverhandlungen verpflichteten. "Ich war im Koma, fast tot. In Hamburg habe ich noch einmal eine Chance bekommen. Jetzt möchte ich etwas zurückzahlen. Ich trainiere so hart wie noch nie um zum Saisonstart topfit zu sein."

Zunächst geht es für zwei Wochen in den Familienurlaub nach Griechenland. Mitte Juli wird Karalahti wieder in die Hansestadt zurückkehren. "Da sind ein paar gute Heavy-Metal-Konzerte. Da muss ich doch da sein", berichtet Karalahti mit einem Lachen und schiebt gleich noch ein Versprechen hinterher. "Ich werde noch besser spielen als im Vorjahr. Auch für unsere tollen Fans." Und dieser Mann hält ja bekanntlich seine Versprechen. (ber)