Auf dem Spielfeld zeigt sich der THW Kiel weiterhin von der Manipulationsaffäre unbeeindruckt. Der alte und neue deutsche Handballmeister feierte im...

Kiel. Auf dem Spielfeld zeigt sich der THW Kiel weiterhin von der Manipulationsaffäre unbeeindruckt. Der alte und neue deutsche Handballmeister feierte im Hinspiel des deutschen Champions-League-Halbfinales gegen die Rhein-Neckar Löwen einen 37:23-Kantersieg und steht damit kurz davor, zum dritten Mal hintereinander ins Endspiel der Königsklasse einzuziehen. Beste Finalchancen haben zudem der VfL Gummersbach im EHF-Pokal nach dem 39:25 gegen BM Aragón und die HSG Nordhorn im Pokalsieger-Wettbewerb durch ein 30:28 bei Kadetten Schaffhausen.

In einer einseitigen Gala spielte der THW seine technische Überlegenheit aus. Die Mannheimer benötigen am im Rückspiel am Donnerstag ein kleines Wunder, um noch ins Finale zu kommen. "Uns wurden klar die Grenzen aufgezeigt", sagte Löwen-Torhüter Henning Fritz. "Kiels Sieg ging auch in dieser Höhe in Ordnung."

Vor der Partie hatte der Kieler Hauptsponsor Transparenz bei der Aufklärung der Manipulationsvorwürfe und einen Neuanfang im Verein gefordert. Dem THW wird Schiedsrichterbestechung vorgeworfen, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den zurückgetretenen Geschäftsführer Uwe Schwenker und Ex-Trainer Zvonimir Serdarusic wegen des Verdachts des Untreue und des versuchten Betrugs. "Wir bedauern das Schweigen einiger Leute", sagte Ulrich Rüther, Vertreter der Provinzial-Versicherungen im THW-Beirat, und forderte personelle Konsequenzen.

Eine haben die Kieler offenbar bereits gezogen. Laut "Focus" hat sich der Verein von seinem Buchhalter getrennt. Dieser habe sich geweigert, Fragen der Vereinsanwälte zu dubiosen Buchungen zu beantworten. Lauf dem Nachrichtenmagazin wird auch gegen ihn ermittelt.