An diesem Sonnabend gastiert der Hamburger Profiboxstall Universum zum ersten Mal seit fast zehn Jahren wieder in Bremen. Ina Menzer will den TItel verteidigen.

Bremen - Zwar steht die Champions Night ganz im Zeichen der neuen Frauen-Hoffnung Ina Menzer, die ihre WIBF- und WBC-WM-Titel im Federgewicht gegen Franchesca Alcanter (USA) verteidigt (ZDF live, 23 Uhr). Doch im Schatten der Nachfolgerin von Regina Halmich treten zwei Weltklasseathleten an, die etwas zu beweisen haben.

Wladimir Sidorenko hatte am 31. Mai 2008 seinen WBA-WM-Titel im Bantamgewicht überraschend deutlich nach Punkten an Anselmo Moreno aus Panama verloren. Der 32 Jahre alte Ukrainer fühlte sich damals betrogen. "Ein Unentschieden hätte ich mindestens verdient gehabt, damit wäre ich noch Weltmeister", schimpft er noch heute. In Bremen bekommt der schlagstarke Techniker, der seit der ersten Niederlage seiner Profilaufbahn nicht mehr im Ring gestanden hat, die Chance zur Revanche. Moreno (23), der seinen Titel in der Zwischenzeit zweimal in seiner boxverrückten Heimat verteidigt hat, sieht sich keiner großen Gefahr ausgesetzt. "Dieses Mal wird der Kampf noch einfacher für mich, weil ich als Titelverteidiger antrete", sagt er.

Auf Wiedergutmachung ist auch Cruisergewichtler Alexander Alekseev aus. Der 27 Jahre alte Russe hatte am 17. Januar im Kampf um die Interims-WM der WBO seine erste Pleite als Profi erlitten. Gegen den Argentinier Victor Emilio Ramirez war der hoch eingeschätzte K.-o.-Künstler, der 15 seiner 16 Siege vorzeitig erkämpfte, in Runde neun von Ringrichter Joe Cortez (USA) völlig erschöpft aus dem Kampf genommen worden.

Die Enttäuschung ist mittlerweile wieder der Zuversicht gewichen, die den bisweilen am Rande der Arroganz wandelnden Alekseev auszeichnet: "Ich will nicht immer nur eine Hoffnung bleiben, sondern Weltmeister werden. In Bremen muss ich deshalb den ersten Schritt machen." In einem Zehnrundenduell trifft er auf den US-Amerikaner Max Alexander (27), der seine letzten vier Profikämpfe allesamt nicht gewinnen konnte. Kein echter Prüfstein.