Arbeitsverweigerung ist ein Vorwurf, den einem in der Krise steckenden Profiteam vor allem von den leidenden Fans gern und manchmal vorschnell...

Hamburg. Arbeitsverweigerung ist ein Vorwurf, den einem in der Krise steckenden Profiteam vor allem von den leidenden Fans gern und manchmal vorschnell gemacht wird. Doch das, was die Hamburg Freezers am Freitagabend über weite Strecken beim 0:4 (0:1, 0:3, 0:0) gegen die Straubing Tigers in der Color-Line-Arena zeigten, ließ keinen anderen Schluss zu.

Lethargisch, zweikampfschwach und konzeptionslos schlichen die Männer von Trainer Bill Stewart übers Eis. Die Konsequenz war die vierte Heimniederlage in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Folge. "Außer Pelle könnt ihr alle gehen!", sangen die Anhänger Ende des zweiten Drittels. Gemeint war Torhüter Jean-Marc Pelletier, der die "Eisschränke" vor allem im ersten Abschnitt vor einem noch höheren Rückstand bewahrt hatte.

Bei den folgenden Gegentoren, allesamt Nachschüsse im Anschluss an Pelletier-Paraden, sah der Goalie zwar nicht immer gut aus, wurde von seinen Eishockey zum Einschlafen spielenden Vorderleuten allerdings sträflich alleingelassen.

Zum Abschlussdrittel wurden die Hamburger vom Hallen-DJ bezeichnenderweise mit Musik aus dem Filmklassiker "Spiel mir das Lied vom Tod" begrüßt. Einige Anhänger zogen aus purer Verzweiflung sogar in den Auswärtsfanblock um, skandierten von dort, dass es ihnen endgültig reicht.

Nach der schwer erträglichen Vorstellung stellt sich abermals die Frage nach der Zukunft des Trainers. Geschäftsführer Boris Capla meldete "Gesprächsbedarf" an: "Die Leistung war indiskutabel, wir werden uns relativ schnell zusammensetzen müssen."


Tore: 0:1 (14:20) Whitecotton (Canzanello), 0:2 (33:18) Meloche (Klemm) 5-4, 0:3 (36:29) Maloney (Frosch), 0:4 (37:00) Trew (Dunham, Hussey). Strafminuten: 4/2. Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg). Zuschauer: 6916.

DEL, 28. Spieltag

Nächste Freezers-Spiele: So., 14.30 Uhr, in Hannover und Fr., 19.30 Uhr, gegen Wolfsburg.