Falls Ivica Olic am Sonnabend für den HSV gegen Eintracht Frankfurt treffen sollte, wird ein Spieler des FC St. Pauli vor Freude aufspringen und...Hier geht's zur Bildergalerie!

Hamburg. Falls Ivica Olic am Sonnabend für den HSV gegen Eintracht Frankfurt treffen sollte, wird ein Spieler des FC St. Pauli vor Freude aufspringen und jubelnd durch seine Wohnung rennen. Dabei ist Ralph Gunesch keineswegs ein großer Anhänger des Stadtrivalen, es steckt etwas anderes dahinter. "Olic ist durch seinen enormen Einsatz immer auffällig. Deshalb habe ich ihn mir gekauft", erklärt Gunesch.

Ein Pauli-Kicker angelt sich den HSV-Star - wieso das? Die Erklärung findet sich im Internet. In Deutschland spielen Hunderttausende passionierte Amateurkicker das Fußball-Managerspiel "Comunio". Das Prinzip dieses Spiels ist simpel: Zunächst wird eine Mannschaft aus Bundesligaspielern zusammengestellt. Am Wochenende erhalten diese dann ob ihrer realen Leistungen eine Note. Für die Noten gibt es Punkte - oder Minuspunkte. Es entsteht eine Tabelle mit allen (Freunden), die in derselben Comunio antreten.

Auch elf Profifußballer des FC St. Pauli hat das Spielfieber gepackt. Vor vier Jahren gründeten sie ihre eigene Comunio. In der Liga "Pauli Team" rangiert Gunesch derzeit mit seinem Team "Westend United" trotz seines Top-Stürmers Ivica Olic auf dem letzten Platz. Das liegt jedoch daran, dass Gunesch erst während der Saison dazu gestoßen ist. "Nächstes Jahr will ich dann richtig angreifen", gibt sich der 25-Jährige selbstbewusst.

Olic ist jedoch eine Ausnahme. Denn eigentlich stehen die Spieler des HSV in der Pauli-Liga nicht sonderlich hoch im Kurs: "Ich glaube, den Jarolim hat hier noch keiner gekauft", gibt Timo Schultz zu, er ist mit zwei Titeln der Rekordmeister der Liga.

Die virtuellen Manager des FC St. Pauli haben dabei völlig unterschiedliche Strategien. Der amtierende Meister Patrik Borger kauft sich zu Saisonbeginn günstige Spieler eines Aufsteigers. "Leider habe ich diese Saison auf Gladbach und nicht auf Hoffenheim gesetzt", ärgert sich der Keeper. Florian Bruns versucht sich über alte Kontakte Insiderinformationen zu verschaffen. Gern ruft er dafür seine alten Teamkollegen Simon Rolfes oder Sebastian Kehl an. Angeführt wird die Pauli-Comunio derzeit übrigens von Masseur "Wolli" Wollmann.