Hamburg. Der ehemalige Schwergewichts-Boxweltmeister Nikolaj Walujew ist nur noch einen Sieg von der Revanche gegen seinen Bezwinger entfernt. Bei einem Erfolg im WM-Ausscheidungskampf über den früheren WBO-Weltmeister Sergej Liachowitsch (31, Weißrussland) an diesem Sonnabend (22.10 Uhr/ARD live) in der Arena Nürnberg wäre der Russe offizieller Herausforderer von WBA-Titelträger Ruslan Chagajew. Der Usbeke aus dem Hamburger Universum-Stall hatte dem 2,13 Meter großen Walujew im April 2007 den Titel nach Punkten entrissen. "Für mich gibt es nur ein Ziel: Ich will meinen Gürtel zurück", sagte der 34 Jahre alte Walujew.

Sollte er in seinem 50. Kampf den 48. Sieg feiern, könnte es schon im April zur Revanche mit Chagajew kommen. Das Management des Weltmeisters hat allerdings beim Weltverband WBA einen Antrag gestellt, die Pflichtverteidigung noch zu verschieben. Chagajew soll seinen Titel zunächst freiwillig gegen seinen Stallgefährten Luan Krasniqi (Rottweil) verteidigen. Dessen für 8. März in Stuttgart geplantes Stallduell um die EM-Krone gegen den Ukrainer Alexander Dimitrenko war abgesagt worden, weil Dimitrenko zu viel Geld gefordert hatte. Krasniqi hat mit dem Training für seinen zweiten WM-Kampf bereits begonnen, die Entscheidung der WBA wird für kommende Woche erwartet.

In Nürnberg will Walujew beweisen, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat. Nach der Niederlage gegen Chagajew wechselte der russische Riese den Trainer. Mit Alexander Zimin bereitete er sich in seiner Heimatstadt St. Petersburg, in Japan und in Berlin auf den WM-Ausscheidungskampf vor. "Ich bin in einer sehr guten Form. Ich werde mit sehr viel Selbstsicherheit in den Kampf gehen", kündigte Walujew an. Bei seinem ersten Auftritt unter der Regie von Zimin reichte es im September 2007 jedoch nur zu einem müden Punktsieg über den Kanadier Jean-Francois Bergeron. "Gegen Liachowitsch werde ich mehr von dem zeigen können, woran wir in den letzten Monaten gearbeitet haben", versprach Walujew.

Der 31 Jahre alte Weißrusse, der mittlerweile in den USA lebt, könnte Walujew indes vor große Probleme stellen. Der 20 Zentimeter kleinere Herausforderer ist ein ausgezeichneter Techniker. Im April 2006 entthronte er WBO-Titelträger Lamon Brewster (USA), verlor den Titel im November vorvergangenen Jahres jedoch vorzeitig an den US-Amerikaner Shannon Briggs. Seitdem hat der in 25 Kämpfen zweimal besiegte Liachowitsch nicht mehr im Ring gestanden.