Hamburg. "Für die Sportstadt Hamburg wäre das eine echte Attraktion - und mein Name ist dabei gar nicht so wichtig", sagte Uwe Seeler. Der Ehrenbürger der Hansestadt übte sich zwar in gewohnter Zurückhaltung, aber natürlich ist das HSV-Idol nicht nur prominenter Fürsprecher, sondern auch Zugpferd - für ein Sportmuseum im Volkspark.

Nur einen Torwartabschlag entfernt von Nordbank- und Color-Line-Arena soll das Museum entstehen und drei große Komplexe enthalten: Den Uwe-Seeler-SportKunstGarten, die Max-Schmeling-Boxhalle und den Fußball-Globus von Andre Heller, der während der WM 2006 durch Deutschland gewandert war. "Grundlage der Konzeption ist ein Drei-Säulen-Modell", sagte der Initiator des Projekts, Dr. Alexander Extra. Der Sport- und Literaturwissenschaftler setzt auf Präsentation, Interaktion und Aktion. Es geht um Bewegung und Begegnung, um Filmvorführungen und Lesungen, um multimediale Inszenierungen und - einen Traum. Extra: "Warum stellen wir uns nicht ein Ereignis mit weltweiter Beachtung vor? Die Eröffnung des Max-Schmeling-Boxsaals durch Muhammad Ali." Und das möglichst schon in zwei Jahren, so das ehrgeizige Ziel.

Was fehlt? Zwölf Millionen Euro! Denn das Sportmuseum ist zwar bereits integraler Bestandteil des Sportparks im Volkspark Altona, finanzielle Zusagen seitens der Stadt gibt es bislang jedoch nicht. Also wird Extra ab sofort das Gespräch mit Investoren suchen, die laufenden Kosten wären "bei 120 000 Besuchern im Jahr" gedeckt. Eine ambitionierte, aber keineswegs unrealistische Zahl, wenn man weiß, dass das Deutsche Sportmuseum in Köln jährlich 190 000 Besucher anlockt. Das "Schokoladenmuseum" nebenan zieht jährlich sogar 690 000 Liebhaber an. "Es wäre nicht schlecht, wenn auch in Hamburg Schokolade dabei wäre", sagte Uwe Seeler. "Zartbitter - das ist gut für Herz, Kreislauf und Gefäße."