Kommentar

Die deutschen Handballer haben das Halbfinale der Europameisterschaft erreicht und wie schon beim WM-Heimsieg vor einem Jahr Millionen Menschen vor den Fernsehschirmen begeistert. Es könnte also ein traumhaftes Wochenende werden für den deutschen Handball. Und doch werden einige der Hauptdarsteller als gebrochene Helden aus Norwegen zurückkehren. Sie haben den Erfolg mit ihrer Gesundheit bezahlt.

In dem Wettrüsten, auf das sich Verbände und Vereine in den vergangenen Jahren eingelassen haben, wurden Verletzungen allzu lange als Kollateralschäden hingenommen. Ohne Rücksicht auf Verluste hat man den Profis immer neue Wettbewerbe aufgebürdet. Dass sich dieser Vollkontaktsport obendrein dramatisch beschleunigt hat, wurde geflissentlich übersehen.

Was den Handballern abverlangt wird, hat längst die Schmerzgrenze erreicht. Denn am Ende leiden nicht nur die Spieler, sondern auch ihr Spiel. Höchste Zeit, dass jemand die Notbremse zieht.