Marina Cukseeva hat sich im vergangenen Jahr endgültig aus dem aktiven Geschehen in der Volleyball-Bundesliga verabschiedet - den Abstieg von WiWa Hamburg konnte die gebürtige Kasachin mit deutschem Pass als Spielertrainerin nicht verhindern. Dennoch ist die 44-Jährige, einst 17-mal für ihr Heimatland und lange Jahre als Universalspielerin für den TV Fischbek (jetzt NA Hamburg) am Netz, weiter erstklassig dabei: Seit Herbst sitzt die kaufmännische Angestellte als Kotrainerin der Hamburg Cowboys an der Seite Bernd Schlesingers (s. unten) - die erste Frau in der Männer-Bundesliga. Tochter Natalia (17) hat unterdessen den aktiven Part übernommen, sie greift bei den NA-Frauen an.

Bernd Nennhaus hat Ende Oktober im Alter von 53 Jahren eine Premiere erlebt - der gebürtige Rostocker bekam den erstmals vom Hamburger Sportbund ausgelobten "Trainerpreis 2007", verbunden mit 2500 Euro. Schon seit 1992 an der Alster ansässig, hat es der Landestrainer der Ruderer "mit Geschick und Kompetenz verstanden, die Eifersüchteleien unter Hamburgs traditionsreichen Rudervereinen zu beenden und alle auf ein Ziel einzuschwören", lobte Olympiastützpunktleiterin Ingrid Unkelbach. 2007 sprangen dabei acht WM-Medaillen für Hamburger Recken heraus. Nennhaus sieht sich "als Ratgeber und Diskussionspartner" und führte nebenbei den deutschen U-19-Achter zum WM-Titel.

Carsten Gooßes (34) hat gut lachen. Mit Birte Steven (200 Meter Brust) und Jens Thiele (200 Meter Rücken, 100 Meter Freistil) betreut der Hamburger Landestrainer der Schwimmer zwei Olympiakandidaten für Peking. Ob sein Vertrag am Ende des Jahres für vier Jahre bis London 2012 verlängert wird, hängt nicht vom Abschneiden der beiden in China ab. Gooßes Aufgabe bei seinem Amtsantritt vor drei Jahren lautete, Strukturen für eine konsequente Talentförderung zu schaffen. Das ist ihm gelungen. Hamburgs Nachwuchs war zuletzt bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften erfolgreicher denn je. Dennoch: Die Nachfolger von Steven (27) und Thiele (27) müssen noch gefunden werden.

Claudia Effenberg trägt nicht nur den Namen ihrer Noch-Schwägerin, die ältere Schwester des früheren Fußball-Nationalspielers Stefan (39) ist sportlicher denn je. Die frühere Handballerin aus Hamburg-Hoheluft hat sich als Softball-Spielerin und -Trainerin deutschlandweit ihren eigenen Namen gemacht. In der Bundesliga des amerikanischen Schlagballsports war die 42-Jährige im vergangenen Jahr noch immer für die ETV Knights aktiv und trug als Softball-Bundestrainerin erstmals die Verantwortung für das deutsche Damen-Nationalteam. 2006 hatte sie noch die Juniorinnen zur EM geführt, 2007 schaffte sie es dank Unterstützung von Knights-Coach Uli Lauven auch mit den Damen.

Bernd Schlesinger (48) wurde schon 1992 mit dem 1. VC Hamburg deutscher Volleyball-Pokalsieger. Später arbeitete der Hamburger als Junioren-Bundestrainer im Internat Frankfurt-Hoechst, ehe er nach Hamburg zurückkehrte. Seinem Sport widmet sich der Ex-Zehnkämpfer und Mitarbeiter des Beiersdorf-Konzerns nur noch im Zweitjob: 2005 stieg er mit den Cowboys in die Bundesliga auf, derzeit kämpft er mit ihnen erneut um den Klassenerhalt. International ist er einer der besten Beach-Coachs: Stephi Pohl/Okka Rau (HSV) führte er bei Olympia 2004 zu Platz fünf und 2006 als "Wunder von Bernd" zum Sieg auf der Europa-Tour, Julius Brink/Christoph Dieckmann zum EM-Titel 2006.

Michael Behrmann (41) feierte 2007 seinen bisher größten Erfolg: Der A-Kader-Bundestrainer wurde mit den deutschen Damen überraschend Feldhockey-Europameister - das Olympiaticket für 2008. Als Coach ist der gebürtige Hamburger Früh- und Spätstarter zugleich: Schon als 16-Jähriger trainierte er bei Wacker München die C-Knaben, wurde Spielertrainer in der Regionalliga und betreute die Damen bis ins Jahr 2000. Erst in Hamburg jedoch - bis 2004 trainierte er Flottbeks Bundesliga-Damen - stieg der gelernte Versicherungskaufmann und Diplom-Sportlehrer voll ein. WM- und EM-Silber mit dem DHB-U-21-Team zeigten dem zweifachen Vater schon vor dem EM-Triumph, dass er es kann.