Kommentar

Die deutsche Telekom hat sich in schweren Zeiten zum Radsport bekannt und lässt ihr Team T-Mobile bis vorerst 2010 weiterfahren. Ein Freizeichen ist das nicht. Den Fahrern wurden im Gegenzug finanzielle Abgaben für den Antidopingkampf und ein strikter Verhaltenskodex aufgesattelt. Die dunkelgelbe Karte ist gezückt, beim nächsten Dopingfall steigt der Bonner Betrieb vom Rad.

Erstmals hat damit ein Sportsponsor Ethik über den Erfolg, Moral über Medaillen gestellt - ein mutiges wie riskantes Unternehmen mit ungewissem Ausgang. Greifen die avisierten internen Kontrollmaßnahmen, wird T-Mobile wie die beiden anderen deutschen Spitzenmannschaften Gerolsteiner und Milram nicht nur bei der Tour de France hinterherfahren. Ähnlich strikt gehen nur noch die Franzosen gegen Doping vor.

Die Hoffnung bleibt: Hält die deutsch-französische Achse den Belastungen mutmaßlicher Niederlagen in den nächsten Jahren stand, kann der Kampf gegen Doping mittelfristig gewonnen werden. Erst im Radsport - und dann überall.