Menschlich gesehen

Der 67-Jährige schwelgt in Erinnerungen: "Er hatte eine tolle Ausdauer, er konnte sechsmal hintereinander kämpfen, ohne müde zu werden." Judotrainer Aron B o g o l j u b o w spricht über Russlands Präsidenten Wladimir Putin, Träger des Schwarzen Gürtels (siehe S. 26).

Der viermalige Europameister aus St. Petersburg, der seinen Erfahrungsschatz seit drei Jahren beim Hamburger Judo-Verband einbringt, hat Putin vor 40 Jahren in die Geheimnisse dieses Kampfsports eingeführt. Solche Fähigkeiten werden dem Staatsmann später während seiner Tätigkeit als KGB-Geheimdienst-Offizier in Deutschland sicherlich gute Dienste geleistet haben.

Seit neun Jahren lebt Aron Bogoljubow mit seiner Frau Galina und seinem Sohn Gregori in Hamburg-Harvestehude. "Ich liebe diese Stadt und fühle mich hier sehr wohl", sagt er. Bei Spaziergängen um die Alster oder im Stadtpark freut er sich über jeden Jogger, der ihm begegnet und fühlt sich an die Zeit erinnert, als er in seiner Heimat sportlich aktiv war.

Seinen größten Erfolg feierte er 1964 mit dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille in der 71-kg-Klasse in Tokio. Darüber und über seine Erlebnisse und Erfahrungen einer langen sportlichen Karriere schreibt er gerade ein Buch. Ein Kapitel will er Wladimir Putin widmen. Dem Mann, der die politische Laufbahn einer Judo-Karriere vorzog.