Neue Anlagen sind fertig oder im Bau - Ingrid Unkelbach, die Leiterin des Olympiastützpunktes, fordert mehr Geld für die besten Sportler.

Hamburg. Ein goldener Herbst beginnt für den Hamburger Spitzensport. Drei neue Leistungszentren weiht die Stadt in den nächsten Tagen und Wochen ein, das erste heute am Rothenbaum für die Hockeyspieler. Die Kosten der Umbauten auf dem Universitätssportplatz: betragen insgesamt 860 000 Euro.

Ende des Monats wird am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP) auf dem Gelände der künftigen Eliteschule des Sports am Alten Teichweg eine Trainingshalle für Badminton und Volleyball in Betrieb genommen, dazu wurde die alte Schulturnhalle für den Basketball-Nachwuchs vollständig renoviert (Gesamtkosten: 5,3 Millionen Euro). Und am 30. Oktober öffnet die Leichtathletik-Trainingshalle (12,1 Millionen Euro) neben der Sporthalle Hamburg in Alsterdorf ihre Laufbahnen und Sprunggruben.

In Planung sind zudem für 2007/2008 eine Beachvolleyball-Halle am OSP sowie eine Trainingsstätte für Handballer und Eishockeyspieler an der Color-Line-Arena.

"Das Feld ist bereitet. Die Stadt ist in Vorleistung getreten, nun müssen wir den letzten Schritt machen und Spitzenathleten nach Hamburg holen oder hier vorhandene langfristig an Hamburg binden", sagt Olympiastützpunkt-Leiterin Ingrid Unkelbach. Ihr Vorschlag: die Gründung eines Hamburger Leistungssportvereins. "Wie es mit dem HSV, dem FC St. Pauli, den Freezers und den HSV-Handballern Profiteams für Mannschaftssportarten gibt, brauchen wir einen Klub für Individualsportler wie ihn andere Großstädte längst haben." Diese Bündelung der Kräfte wäre für Sponsoren attraktiv.

"Wir können den Athleten in Hamburg jetzt fast alles bieten", sagt Unkelbach, hervorragende Sportstätten, "Spitzentrainer mit guten Gehältern, erstklassige medizinische und physiotherapeutische Betreuung, Kooperationen bei der Ausbildung mit der Universität und mit Betrieben. Das einzige, was fehlt, ist Geld. Ein Spitzensportler, der regelmäßig professionell trainiert, möchte auch wie ein Profi entlohnt werden."

Warum, fragt Unkelbach, sollte künftig ein sportbegeisterter Unternehmer wie Alexander Otto nicht ein Team von Spitzenathleten unterstützen. Stattdessen fließen Ottos Millionen jetzt über eine Stiftung in den Bau der Eishockey- und Handballhalle (Gesamtkosten: 9,0 Millionen Euro). Steine statt Beine. Unkelbach: "Wir müssen es schaffen, dass die Steine laufen lernen."