Johannes Sickmüller darf wieder auf die Straße – und das mit Fahrrad. Hamburger Radcross-Profiteam spricht Sickmüller die Starterlaubnis aus – rät ihm aber vorerst keine Rennen zu fahren.

Hamburg. Das Hamburger Radcross-Profiteam Stevens Racing hat die Suspendierung seines unter Dopingverdacht stehenden Fahrers Johannes Sickmüller aufgehoben. Diese Entscheidung habe Teammanager Werner von Hacht getroffen, teilte Stevens-Sprecher Armin Küstenbrück am Dienstag mit. Sickmüller sei aber nahe gelegt worden, vorerst keine Rennen zu fahren. Der deutsche Meister soll vom Hamburger Arzt Til Steinmeier, gegen den mehrere Strafanzeigen gestellt worden sind, mit verbotenen Präparaten versorgt worden sein. Am Wochenende war Sickmüller daraufhin von Teamchef Jens Schwedler suspendiert worden.

Ob der 24-Jährige nun beim nächsten Super-Prestige-Rennen am 15. Oktober im belgischen Ruddervoorde an den Start gehen wird, habe er laut Küstenbrück noch nicht entschieden. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hatte sich vehement gegen eine Aufhebung der Suspendierung ausgesprochen und angekündigt, Sickmüller für Weltcup-Rennen nicht mehr zu nominieren. Für andere internationale Veranstaltungen wie die Super-Prestige-Rennen hat der Verband aber keine Handhabe.

Den Vorwurf, Sickmüller habe im Mai zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Dopingtest verweigert, bezeichnete Küstenbrück als Missverständnis, das "sehr schnell aus der Welt zu schaffen" sei. Der Kontrolleur der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) habe "offenbar die falsche Nummer gewählt", als er sich mit Sickmüller zu einem kurzfristig anberaumten Test verabreden wollte.

Der BDR geht dagegen von einem Täuschungsmanöver und einem absichtlich verweigerten Test aus. BDR-Präsident Rudolf Scharping erwartet daher laut "Süddeutscher Zeitung" (Dienstag) eine "längere Sperre" für Sickmüller.