Tagebuch

Mit 120 Sachen auf zwei Brettern die Piste herunter? Respekt. Kopf voraus durch den Eiskanal? Nicht ohne. Auch vor den Skispringern verneigen wir uns tief, selbst wenn sie viel zu früh aufsetzen. Das letzte wirklich große Abenteuer dieser Winterspiele aber ist die Disziplin Busfahren.

Ein wirklich ausgeklügeltes Transportsystem haben sich die Organisatoren da ausgedacht. Das Dumme ist nur, daß es offensichtlich niemand versteht - die Busfahrer am allerwenigsten. Die kommen zum Beispiel aus Sardinien oder Kalabrien und müssen 16-Stunden-Schichten schieben. Damit sie am Steuer nicht einschlafen, bekommen sie jeden Tag eine andere Linie zugeteilt. Der sicherste Weg, um ans Ziel zu kommen, ist deshalb, dem Fahrer zu erklären, wie er da hinkommt.

Den Fahrplan sollte man besser erst gar nicht beachten. Sonst kann es einem gehen wie Mike Weir. Eine halbe Stunde wartete der US-Eiskunstläufer am Donnerstag vergeblich an der Haltestelle und traf erst kurz vor seiner Kür abgehetzt mit dem Pkw in der Halle ein. Er fiel vom zweiten auf den sechsten Platz zurück - kein Wunder.