Kommentar: Olympische Spiele in Turin

Das olympische Feuer hatte manchen Sturm zu überstehen, bevor es heute abend anläßlich der Eröffnung der 20. Winterspiele in Turin entzündet wird. Umweltschützer protestierten handfest gegen die großflächige Zerstörung der Natur, Globalisierungsgegner gegen die Aushöhlung des olympischen Gedankens durch multinationale Konzerne.

Mehr noch als diese Störfeuer sollte den Organisatoren indes Sorge bereiten, daß ihr Schnee- und Eisspektakel weite Teile der Bevölkerung offenbar kaltläßt. Auch die römische Politik ist nicht gerade Feuer und Flamme, sie rollte der olympischen Bewegung allzuoft Steine in den Weg. Während die Regierung die Mittel kürzt, sucht die Opposition die Proteste in Prozente bei den anstehenden Wahlen umzumünzen.

Eines steht fest: In diesem Ringen um die Ringe kann es zwar Verlierer, aber keinen Sieger geben. Und es versperrt den Blick darauf, daß es den Turinern allen Unkenrufen zum Trotz offenbar gelungen ist, erstklassige Wettkampfstätten herzurichten. Es bleibt zu hoffen, daß sie in den kommenden 16 Tagen nicht zu Nebenschauplätzen werden und der olympische Friede gewahrt bleibt.